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Das Apple iCar scheint am Ende zu sein

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Apples Elektroauto-Ambitionen sind anscheinend gescheitert, die Entwicklung des iCars wurde offenbar gestoppt. Dafür schlägt das Unternehmen nun einen neuen Weg ein und will Software für autonome Fahrzeuge herstellen. Doch damit ist Apple nicht allein auf dem Markt.

Apple arbeitet am iCar – dieses Gerücht ging schon 2015 um. Damit gemeint war das ominöse Project Titan, von dem bislang wenig Offizielles bekannt war. Glaubt man den Spekulationen und Aussagen von Insidern, wollte Apple ein autonomes Elektroauto entwickeln. Der potenzielle „Tesla-Killer“ sollte den Fahrer angeblich anhand von Fingerabdrucksensoren erkennen und ohne Gaspedale oder Lenkrad auskommen. Laut Tesla-CEO Elon Musk hätte Project Titan vor 2020 fertig sein können. Doch danach sieht es derzeit nicht mehr aus.

Nachdem erst kürzlich die New York Times berichtete, Apple überdenke seine Strategie rund ums selbstfahrende E-Auto, verkündet Bloomberg nun: Das ursprüngliche iCar-Konzept werde nicht weiterverfolgt, stattdessen favorisiere Apple mittlerweile eine andere Strategie. Der Grund sollen Probleme bei der Umsetzung des Fahrzeugprojekts sein. Rund 1000 Menschen arbeiteten angeblich an Project Titan. Hunderte von ihnen wurden mittlerweile entlassen oder in andere Apple-Abteilungen versetzt.

Statt ein eigenes Auto herzustellen, konzentriert sich Apple den Medienberichten zufolge nun auf die Entwicklung von Software für autonome Fahrzeuge. Aber auch diese Neuausrichtung scheint nicht final zu sein. Gegen Ende 2017 werde Apple intern prüfen, ob und wie das Projekt weitergeführt werden soll, heißt es.

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Sollten die bislang nicht bestätigten Gerüchte stimmen, untermauern sie den Eindruck, den man von Project Titan schon länger hatte: Es läuft alles andere als rund, zum Beispiel in puncto Personalpolitik. Nachdem Steve Zadesky, ehemaliger Chefentwickler des iPads und iPhones, Apple im Streit verließ, wurde der ehemalige Technik-Boss Bob Mansfield zurückgeholt. Mit dem ehemaligen BlackBerry-Chef Dan Dodge hat man außerdem einen weiteren erfahrenen Spezialisten angeworben.

Zudem musste man bei Apple wohl einsehen, dass die Fertigung eines eigenen Fahrzeugs alles andere als leicht ist. Während der Konzern seine Zulieferkette für iPhone und Co. im Griff hat, sieht es in der Automobilbranche anders aus. Weil Apple in diesem Segment noch ein Neuling ist und das geplante Elektroauto zu Beginn nur in geringen Stückzahlen produziert worden wäre, hat das Unternehmen offenbar keine akzeptablen Preise aushandeln können.

Ferner soll es an der Entwicklung der Technologie gehapert haben. So entstanden die Gerüchte, Apple wolle McLaren oder gar Tesla kaufen. Aufgrund dieser Vielzahl an Problemen habe man in Cupertino nun die Entscheidung getroffen, einen Wechsel einzuläuten.

Software statt Hardware – das klingt nachvollziehbar und ist eine Strategie, die von einigen Journalisten und Experten in Bezug auf Project Titan schon länger für am wahrscheinlichsten gehalten wurde. Denn der Markt mit Smart-Cars wächst, mit entsprechenden Lösungen könnte Apple sich hier leichter etablieren und Gewinne erzielen. Apple CarPlay bewegt sich ja schon auf diesem Terrain. Die Entwicklung einer speziellen Software für wirklich autonom fahrende Autos – also mehr als nur beim umstrittenen Tesla-Autopilot – wäre der nächste logische Schritt.

Allerdings ist dieser Sektor längst hart umkämpft: Autohersteller wie Daimler, Land Rover, BMW, Ford oder General Motors arbeiten an selbstständig agierenden Wagen. Außerdem befinden sich Tech-Konzerne wie Nvidia und Google, Fahrdienstvermittler wie Uber und Lyft sowie junge Unternehmen wie Oxbotica oder Drive.ai im Rennen um Plattformen für selbstfahrende Autos.

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Somit tritt Apple gegen eine Vielzahl an Konkurrenten an, die teilweise schon seit einigen Jahren aktiv sind. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Neuausrichtung von Project Titan zum Scheitern verurteilt ist. Auch bei der Einführung des iPods oder des iPhones gab es seinerzeit zahlreiche Mitbewerber, die alle gegen die Innovations- und Strahlkraft der Marke Apple den Kürzeren zogen.

Wie es wirklich um das iCar steht, das ist nicht hundertprozentig sicher. Apple hat sich zu den bisherigen Spekulationen und den aktuellsten Meldungen bislang nicht geäußert.

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