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Studie: So sehr hat Ubers Ruf in den vergangenen Monaten gelitten

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Uber sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Negativschlagzeilen, unter dem Hashtag #DeleteUber wurde gar zum Boykott des Fahrdienstleisters aufgerufen. Eine Studie will nun herausgefunden haben, dass der Ruf des Ridesharing-Dienstes nachhaltig Schaden genommen hat.

Mit einem geschätzten Marktwert von 70 Milliarden Dollar läuft es für den Fahrdienstleister Uber alles andere als schlecht. Laut einer aktuellen Studie von CG42 könnte sich das Unternehmen jedoch langfristig auf dem absteigenden Ast befinden. Grund dafür ist laut dem New Yorker Consulting-Unternehmen der Ruf, den sich Uber in den vergangenen Monaten ordentlich ruiniert hat.


Meldungen über sexuelle Belästigung innerhalb des Unternehmens und durchgesickerte Videoaufnahmen, die den herablassenden Umgang von CEO Travis Kalanick mit einem Uber-Fahrer dokumentierten, überschatteten in jüngerer Vergangenheit die Erfolgsgeschichte des 2009 gegründeten US-Startups. Einen vorläufigen Tiefpunkt im öffentlichen Ansehen erreichte Uber im Januar 2017, als das Unternehmen den Protest-Streik der New Yorker Taxi-Allianz untergrub, mit dem ein Zeichen gegen Donald Trumps Einreisestopp für Bürger sieben muslimischer Staaten gesetzt werden sollte.

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Die Folge: eine Boykott-Kampagne, die im Netz unter dem Hashtag #DeleteUber zur Löschung der Uber-App aufrief. Dem Aufruf folgten schätzungsweise 200.000 Nutzer. Doch der unmittelbare Schaden durch die Kampagne war offenbar geringer als die langfristige Rufschädigung: Laut der jüngst durchgeführten Umfrage von CG42 hat sich die negative öffentliche Wahrnehmung von Uber in den vergangenen Monaten verdreifacht, auf auf 27 Prozent der Befragten.

Mehr als die Hälfte aller Nutzer, die sich im Zuge der #DeleteUber-Kampagne von dem Service abgewandt haben, geben demnach zwielichtige Geschäftspraktiken und zweifelhafte ethische Ansichten des Unternehmens als Grund für ihre Entscheidung an. Jeder vierte aktive Uber-Nutzer sieht sich laut der Untersuchung nach Alternativen um, um den Service künftig seltener in Anspruch zu nehmen. Ein Umstand, der besonders dem Uber-Rivalen Lyft zugutekommt.

Die Zahl der Nutzer, die tatsächlich dauerhaft zu einem anderen Angebot gewechselt sind, fällt laut CG42 jedoch überraschend gering aus: Gerade einmal vier Prozent der Befragten seien komplett umgestiegen. Allerdings habe die Umfrage gezeigt, dass das Vertrauen in Uber deutlich gelitten hat. 81 Prozent der Uber-Nutzer sind sich demnach der negativen Schlagzeilen über das Unternehmen bewusst. Sollte Uber diese Tatsache unberücksichtigt lassen und nicht an seinem Image feilen, könnte das laut CG42 zu einem handfesten Problem für das Unternehmen werden.

Besonders in Anbetracht der geplanten Einführung selbstfahrender Taxis könnte sich die mangelnde Zuversicht der Kunden für Uber als Genickbrecher erweisen. Die Nutzung der neuen Technologie erfordert ein hohes Maß an Vertrauen. Fehlt dieses, könnte das Geschäft daran scheitern. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden in ein Auto steigen wollen, dass von einem Uber-Roboter gesteuert wird, ist deutlich geringer als bei anderen Firmen, die ähnliche Angebote entwickeln“, sagt Stephen Beck, der Gründer von CG42.

Das Consulting-Unternehmen schätzt, dass Uber in den kommenden zwölf bis 18 Monaten durch die negative öffentliche Meinung  696 Millionen Dollar Umsatz verloren gehen könnten. Wie repräsentativ die durchgeführte Studie tatsächlich ist, bleibt unklar. CG42 befragte im Zuge einer Online-Umfrage 1502 Nutzer von Fahrdiensten. 1047 davon verwenden eigenen Angaben zufolge vornehmlich Uber.

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