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Hamburg bekommt (vielleicht) einen Hyperloop

von Michael Förtsch
Die Hamburger Hafengesellschaft hat eine Übereinkunft mit Hyperloop Transportation Technologies geschlossen. Bereits in wenigen Jahren könnte die Hansestadt eine Hyperloop-Anbindung bekommen. Die soll zum Gütertransport genutzt werden, den bisher vor allem LKW abwickeln.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG ist eines der wichtigsten Unternehmen der Hansestadt. Denn das ist seit über 100 Jahren für die Abfertigung der Schiffe des Hamburger Hafens zuständig. Wie das Hamburger Abendblatt erfahren hat, könnte der Ab- und Weitertransport vieler Güter, die mit den riesigen Containerfrachtern ankommen, in einigen Jahren etwas schneller laufen. Denn offenbar will das 1885 gegründete Unternehmen eine Hyperloop-Strecke bauen lassen. Dafür soll die Hafengesellschaft bereits zwei Absichtserklärung mit dem Start-up Hyperloop Transportation Technologies unterzeichnet haben.

Genutzt werden soll das Transportsystem, das Magnetschwebezüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.200 Kilometer pro Stunde durch Vakuumröhren schießen soll, aber wohl nicht für den Personentransport. Sondern um See-Container vom Hafen in das Umland und aus dem Umland zum Hafen zu transportieren. Bis zu 4.100 Container pro Tag könne ein Hyperloop-Terminal bewältigen. Dadurch könnte die Zahl der LKW auf den Straßen drastisch reduziert werden, die bisher durch die Stadt und über die Fernstraßen fahren.

Der Bahnhof soll in Altenwerder entstehen

Eine Beschreibung des gedachten Streckenverlaufs gibt es noch nicht. Jedoch hat die Hamburger Hafen und Logistik AG bereits bestätigt, mit Hyperloop Transportation Technologies in Verhandlung zu stehen. Nach einer Information des Hamburger Abendblatt könne in zwei bis drei Jahren mit den Bauarbeiten einer Röhrentrasse und eines Verladebahnhofs am derzeitigen Containerterminal Altenwerder begonnen werden. Das Projekt solle noch dieses Jahr öffentlich angekündigt werden.

Erst im Oktober hatte Hyperloop Transportation Technologies einen Prototyp seines Kapselzuges vorgestellt, der in Toulouse, Frankreich im firmeneigenen Forschungszentrum samt Teststrecke erprobt werden soll. Dazu war in diesem Jahr ein chinesisches Tochterunternehmen ausgegründet worden, das in Tongren eine 10 Kilometer lange Erprobungstrasse für den Hyperloop bauen soll – die später auf 400 Kilometer verlängert werden könnte.

Einer der schärfsten Konkurrenten von Hyperloop Transportation Technologies ist das mittlerweile zum Virgin-Konzern gehörende Start-up Hyperloop One. Das will 2019 in Indien mit dem Bau einer ersten kommerziellen Strecke beginnen. Ebenso plant es eine Kooperation mit dem weltgrößten Hafenbetreiber DP World. Gemeinsam mit diesem will das Unternehmen ein internationales Hyperloop-Transportnetz für Güter aufbauen, das über Ländergrenzen hinweg verlaufen soll.

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