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Zum Handtuch-Tag: Fünf Technologien, die „Per Anhalter durch die Galaxis“ vorhersah

von Michael Förtsch
Heute ist Towel Day, also Handtuch-Tag. An diesem gedenken Sci-Fi-Fans dem Autor Douglas Adams. Der hat mit Per Anhalter durch die Galaxis nicht nur ein Stück Nerd-Kultur geschaffen, sondern auch die Zukunft vorausgesagt. WIRED zeigt fünf seiner Visionen, die wahr wurden.

Am 8. März 1978 sendete BBC Radio 4 die erste Folge von The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy. Denn auch wenn heute hauptsächlich als Roman-Trilogie in sechs Bänden bekannt, startete die Science-Fiction-Parodie als Radiospiel. In ihr entkommt der Brite Arthur Dent dank seinem außerirdischem Freund Ford Prefect knapp der Zerstörung der Erde, die einer Hyperraum-Express-Route Platz machen soll.

Daraufhin entspinnt sich ein absurder Trip durch Raum und Zeit. Dabei wird offenbart, warum man stets ein Handtuch bei sich tragen sollte, wer an den Hälsen der Giraffen schuld ist und wie die Antwort auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ lautet: 42, natürlich.

So albern und humorvoll Per Anhalter durch die Galaxis auch ist, so scharfsinnig blickt der am 11. Mai 2001 verstorbene Adams darin auf unsere Welt und vor allem auf die Technik. Denn Adams war ein echter Nerd. Er war angeblich der erste Brite, der einen Mac-Rechner besaß, warb entschieden für Apple-Produkte, arbeitete an Computerspielen und glaubte fest daran, dass wir Bücher und andere Medien irgendwann selbstverständlich aus dem Internet laden könnten.

So übertrug er zahlreiche seiner Zukunftsvisionen in seinen kuriose Science-Fiction-Kosmos und erdachte seinerzeit unmögliche Apparate und Gadgets. Einige davon sind mittlerweile Realität, Teil unseres Alltags oder könnten es zumindest bald sein. Wir stellen fünf von ihnen vor:

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E-Books und Tablets
Das wichtigste Stück Technik in Per Anhalter durch die Galaxis ist der gleichnamige Reiseführer, auf dessen Cover die freundlichen Worte „Keine Panik“ prangen. Bei dem allwissenden Helfer befinden sich hinter den Buchdeckeln jedoch nicht Seiten aus totem Baum, sondern jede Menge Elektronik, ein kleiner Bildschirm und hunderte flache Knöpfe. Über die können Suchbegriffe eingegeben werden, woraufhin der Anhalter hoffentlich nützliche Inhalte anzeigt.

Die Beschreibung der sogenannten Mikro-Sub-Meson-Elektronik-Einheit, wie Adams den Gerätetyp bezeichnet, lässt an aktuelle E-Book-Reader wie den Kindle oder Tablets wie das iPad denken. Auch die Romanfigur Ford Prefect selbst beschreibt seinen Reiseführer als „so was wie ein elektronisches Buch“, das, wenn auf Papier gedruckt, ganze Lagerhallen füllen würde. Damit kam Adams der Technik 20 Jahre zuvor. Denn erst im Jahre 1998 wurde mit dem Rocket eBook der erste echte kommerzielle E-Book-Reader veröffentlicht.

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Wikipedia und Crowdsourcing
Die Inhalte des Reiseführers sind eine wilde Mischung aus Lexikon-Einträgen, Tipps, Tricks und Anekdoten. Geschrieben werden sollten sie eigentlich von den Redakteuren der großen Verlage von Ursa Minor. Aber die verbringen ihre Zeit lieber mit ausgedehnten Mittagspausen. Daher, so schreibt Adams 1982 in Das Leben, das Universum und der ganze Rest, wird die Arbeit „von irgendwelchen vorbeikommenden Fremden getan“, die in die Büros stolpern, Schlagworte ergänzen, Infos beisteuern oder Einträge „korrigieren“.

Der Reiseführer ist damit ein galaktisches Crowdsourcing-Produkt und irgendwie ein gedanklicher Urahn der Wikipedia, die 2001 startete, dem Jahr von Adams Tod. Denn wie das Online-Lexikon hat auch Douglas Adams‘ allwissendes E-Book, obwohl es „viele Lücken hat und viele Dinge enthält, die sehr zweifelhaft oder zumindest wahnsinnig ungenau sind“, alle anderen großen Nachschlagewerke abgelöst. Alleinig der Liste mit verschiedensten Drinks und Cocktails darf man uneingeschränkt glauben schenken.


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Universalübersetzer
Der Babelfisch ist, so Per Anhalter durch die Galaxis, „klein, gelb und blutegelartig und wahrscheinlich das eigentümlichste im ganzen Universum“. Denn steckt sich jemand das Tierchen ins Ohr, versteht er augenblicklich alles, in welcher Sprache es auch immer gesagt wird. Damit nahm der britische Autor Ende der 70er das Ziel und die aktuellen Entwicklungen in Sachen Übersetzungssoftware vorweg: die Hoffnung auf einen Universalübersetzer, der nahtlos alles und jeden miteinander kommunizieren lässt – wie es später auch Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert zu sehen war.

Der Traum vom echten Babelfisch ist nicht mehr weit entfernt. Schon jetzt können etwa Google Translate auf dem Smartphone und der Skype Translator bei Sprach- und Videochats zwischen zwei Sprechern vermitteln. Am nächsten soll dem Babelfisch jedoch bald The Pilot von Waverly Labs kommen. Der In-Ear-Kopfhörer soll mit einem zwischengeschalteten Smartphone Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und später auch weitere Sprachen verstehen und direkt ins Ohr der Konversationsparter übersetzen.


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Touchscreens und Gestenerkennung
Berührungsempfindliche Bildschirme sind heute nicht mehr wegzudenken. Moderne Smartphones und Tablets wären ohne sie nicht möglich. Und wenn es nach E-Auto-Vorreitern wie Tesla und LeEco geht, wird das Interieur von Automobilen in den kommenden Jahren dank allgegenwärtiger Touchscreens bald der Brücke von Captain Picards Raumschiffs Enterprise gleichen. Oder: der Steuerkonsole der Herz aus Gold, dem Raumschiff, auf dem Arthur Dent und seine Begleiter durch das All schießen.

In seinem ersten Roman beschreibt Adams, dass die „Regler berührungs-empfindlich“ seien und man „die Schalterelemente nur noch mit den Fingern anzutippen“ brauche, um den Kurs und die Geschwindigkeit des Turnschuh-artigen Schiffs zu ändern. Aber auch eine Gestenerkennung wie bei Microsofts Kinect-Steuerung wird veranschaulicht. Denn um etwa den Bordfernseher zu bedienen, „muss man nur noch mit der Hand ungefähr in die Richtung des Apparates winken“, und genau wie auch heute, „hoffen, dass etwas passiert“.


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Sprach- und Heimassistenten
Mit Computern zu reden ist derzeit schon möglich aber noch nicht unbedingt normal. Hauptsächlich, weil sie mit der natürlichen Umgangssprache hadern. Eddie, der Bordcomputer der Herz aus Gold, ist hingegen intelligent, versteht alles, was man ihm aufträgt und ist stets für ein Schwätzchen offen. Mit euphorischer Stimme gibt er in Per Anhalter durch die Galaxis Antworten auf Fragen, kündigt freudig vogonische Kampfflotten an und hat zudem das komplette Raumschiff im Griff – wenn er nicht gerade versucht, für gute Stimmung zu Sorgen.

Wirkliche Zukunftsmusik ist Eddie nicht mehr. Die Entwickler von Siri, Cortana und dem erst kürzlich enthüllten Sprachassistenten Viv arbeiten daran, ihre Systeme zu echten und lernenden Helfern zu machen. Dank Fortschritten in der KI-Forschung sowie Sprach- und Kontexterkennung sollen sie bald Antworten auf selbst komplexeste Fragen liefern und zu echten Dialogpartnern erwachsen. Der auf der Konferenz Google I/O vorgestellte Heimassistent Google Home hingegen kann nicht nur mit Informationen dienen oder den Kalender verwalten, sondern auch die Elektronik des Hauses kontrollieren. Auf Befehle hin spielt er Musik, stellt das Thermostat ein und soll gar die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Bewohner verinnerlichen.

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