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Kann der beste Bluetooth-Kopfhörer wirklich noch besser werden?

von Dominik Schönleben
Der QuietComfort 35 II von Bose ist nahezu exakt der gleiche Kopfhörer wie der Vorgänger. Aber ist das schlecht? Ein wirklich guter Kopfhörer braucht vielleicht gar kein Update mehr. Unser Gadget-Redakteur macht den Vergleich.

Beim Vorgängermodell vom Bose QuietComfort 35 II hat einfach alles gestimmt: Er spielte guten Sound, war bequem zu tragen und hatte das beste Noise Canceling unter den Bluetooth-Kopfhörern. Deswegen war der Bose QuietComfort 35 für uns auch der Kopfhörer des Jahres 2016. Wer bereit war, fast 400 Euro auszugeben, konnte mit ihm nichts falsch machen.

Jetzt hat Bose den Nachfolger seines Kopfhörers veröffentlicht: den QuietComfort 35 II. Und der wirft folgende Frage auf: Kann ein so gutes Gadget wirklich noch besser werden?

Im Prinzip hat sich eigentlich nichts verändert. Alles was wir vor über einem Jahr geschrieben haben, gilt noch immer. Die beste Funktion des Kopfhörers ist die Geräuschunterdrückung: Über ein Mikrofon an der Außenseite wird die Frequenz der Umgebungsgeräusche aufgezeichnet und dann ein Gegensignal auf das Ohr gespielt. Dadurch werden problemlos Geräusche wie Gespräche im Hintergrund und das Brummen eines Flugzeugs unterdrückt. Nur bei Windgeräuschen verstärkt der Kopfhörer das Rauschen. Einen ausführlichen Test aus dem vergangenen Jahr findet ihr hier.

Was sich verändert: Der Bose QuietComfort 35 II unterstützt jetzt Google Assistant. Er reiht sich damit also in jene Zukunftsvision ein, die Google während seiner großen Präsentation Anfang Oktober präsentiert hat: Ein Sprachassistent mit Künstlicher Intelligenz soll die Menschen über all ihre Gadgets hinweg verfolgen. Egal ob Kopfhörer, Lautsprecher, Laptop, Kamera oder andere Geräte.

Der QuietComfort 35 II von Bose hat dafür einen Knopf auf der Rückseite des linken Ohrhörers, der leicht mit dem Daumen zu erreichen ist. Und solange das Headset mit dem Smartphone verbunden ist, kann der Knopf gedrückt gehalten werden, damit der Google Assistant zuhört. Gefragt werden kann das Übliche: nach dem nächsten Termin, dem Wetter oder einer Route zum nächsten Supermarkt.

Das ist praktisch, weil das Telefon nicht extra aus der Hosentasche herausgenommen werden muss – vor allem, wenn es darum geht, schnell jemanden anzurufen. Auch wenn ein solches Drauflosplappern auf der Straße derzeit noch Blicke auf sich zieht, könnte sich das mit dem Erfolg der Assistenten schnell ändern. Einen echten Mehrwert bringt jedoch eine andere Funktion: Bekommt der Kopfhörer-Besitzer eine Facebook-Nachricht oder steht ein Termin an, wird ihm eine Mitteilung auf den Kopfhörer weitergeleitet. Ein kurzes Tippen auf den Google-Knopf und schon wird die Nachricht vorgelesen.

Es steckt also viel Potenzial darin, Sprachassistenten in den Kopfhörer zu integrieren. Genutzt wird es aber bei Weitem noch nicht: Es ist weder möglich, auf solch eine vorgelesene Nachricht zu antworten, noch selbst eine zu verschicken. Dafür muss der Kopfhörer-Besitzer dann doch wieder das Smartphone rausholen.

Bereits beim Vorgänger, dem QuietComfort 35, waren die Außenmikrofone feinfühlig. Sie ermöglichten so nicht nur das großartige Noise Canceling, sondern ließen die Kopfhörer auch zum idealen Telefon-Headset werden. Selbst am Rande einer vielbefahrenen Straße war die Stimme des Besitzers für den Gesprächspartner problemlos zu hören – die Hintergrundgeräusche wurden rausgefiltert. Genau diese Funktion ist auch für den Google Assistant nützlich. Er versteht den Nutzer auch unter schlechten Bedingungen in lauten Umgebungen gut.

Mit Siri funktioniert der QuietComfort 35 II nicht. Unter iOS kann aber der Google Assistant installiert werden. Somit stehen auch auf dem iPhone die wichtigsten Funktionen des Assistenten zur Verfügung.

Was bleibt, ist die Frage, ob sich ein Update des Kopfhörers allein für den Sprachassistenten lohnt. Unsere Antwort ist hier eindeutig: Nein. Nicht weil die neue Taste einen Nachteil hat, sondern allein wegen des Aufpreises dafür. Der QuietComfort 35 II kostet 380 Euro, während sein Vorgänger mittlerweile für knapp hundert Euro weniger zu haben ist. Solange dieser also noch verfügbar ist, kommt man auch gut ohne Google im Ohr aus. Der Assistent ist derzeit eine Spielerei, keine Notwendigkeit – zumindest vorerst.

Dieses Gadget wurde von uns als eines der besten Gadgets 2017 ausgewählt. Die ganze Liste findet ihr hier.

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