SoftBank fährt aktuell eine aggressive Akquisitionsstrategie, mit der sich das Unternehmen auf den digitalen Goldrausch in Sachen KI- und Datenverarbeitung vorbereiten will, wie VentureBeat analysiert. Der Vorstandsvorsitzende Masayoshi Son sagte in einem Statement, dass Marc Raibert und sein Team bei Boston Dynamics klare Technologieführer in Sachen fortgeschrittener dynamischer Roboter seien. Ebendieses Feld der smarten Robotik stelle eine Schlüsseltechnologie in der nächsten Stufe der Informationsrevolution dar.
Boston Dynamics sorgt regelmäßig für Aufsehen, wenn seine Laufroboter, etwa der Humanoide Atlas oder der Vierbeiner Spot, mit neuen Fähigkeiten in Videos zu sehen sind. Die Kooperation mit den anderen Abteilungen des Google Mutterkonzerns Alphabet, der das Robotiklabor 2013 noch unter dem Android-Erfinder Andy Rubin übernommen hatte, lief allerdings alles andere als reibungslos. Deshalb entschloss man sich zum Verkauf. Ehemalige Mitarbeiter machen unter anderem den Weggang Rubins von Alphabet dafür verantwortlich, dass Boston Dynamics seinen Platz im Firmengefüge nicht finden konnte.
Wie viel Geld für die Übernahme durch SoftBank fließt, halten beide Seiten derzeit noch unter Verschluss. Auch könnte der Deal noch an einer rechtlichen Hürde scheitern: Die SoftBank Group ist aus Sicht der USA ein ausländischer Investor und Boston Dynamics entwickelt Roboter auch für das Militär. Entsprechend dürfte es noch eine Überprüfung durch das Committee on Foreign Investment in the United States geben, das die Übernahme absegnen muss – und ablehnen kann.