Es war zu erwarten gewesen. Eigentlich wollte Elon Musk gestern zeigen, dass sein Loop getauftes Konzept aus Tunneln und Transportschlitten funktioniert. Denn am 10. Dezember, das hatten der US-Milliardär und seine The Boring Company angekündigt, sollte die Röhre eingeweiht werden, die seit dem vergangenem Jahr mit einem Nannie genannten Tunnelbohrer in Hawthorne bei Los Angeles gegraben und seit diesem Jahr auch ausgebaut worden war. Über knapp drei Kilometer zieht sich die Röhre zwischen dem Parkplatzgelände des SpaceX-Hauptquartiers und der 120th Street dahin. Wie Elon Musk allerdings zwischenzeitlich eingestehen musste, werde sich der „Produktstart“ nun allerdings noch ein paar Tage verschieben.
Am 18. Dezember soll jetzt die Tunneleröffnung stattfinden. Die soll dafür allerdings mit einer Überraschung aufgewertet werden. Denn zusätzlich sollen nun „modifizierte aber vollends straßenzugelassene autonome Transportfahrzeuge“ vorgeführt werden, die theoretisch mit bis zu 250 Kilometern pro Stunde über das Schienensystem rauschen sollen. Die basieren auf dem Model X von Tesla und würden – zumindest in ihrer finalen Fassung – an Kleinbus-artigen Pods erinnern, wie sie im Film Minority Report zu sehen sind. Die Probefahrt für willige Passagiere würde damit nur „wenige Minuten“ dauern.
Ebenso soll auch der Tunnelaufzug demonstriert werden, den The Boring Company konzipiert hat, um die Transportkapseln von der Erdoberfläche in den Tunnel und wieder heraus zu hieven. Einer davon entsteht momentan noch auf einem Grundstück entlang der 120th Street – und soll quasi unsichtbar in einer typischen Vorstadtgarage verborgen und eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Ein weiterer wird am Tunneleingang aufgebaut, in dessen nähe Elon Musk auch einen Turm aus Ziegeln konstruieren lässt, die aus dem Abraum der Bohrung gepresst werden. Dort soll ein Ritter die Besucher der Testanlage beschimpfen, der Anfang dieses Monats gecastet worden war.