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Das Silicon Valley vereinigt sich gegen Trumps Muslim-Datenbank

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Im Wahlkampf forderte Donald Trump ein Register für Muslime. Seitdem nahmen die rassistisch motivierten Attacken in den USA deutlich zu. Nun solidarisieren sich die Mitarbeiter von Tech-Konzernen aus dem Silicon Valley und dem Rest der USA gegen die geplanten Maßnahmen des zukünftigen US-Präsidenten: Auf der Website neveragain.tech versprechen sie, der Trump-Regierung niemals Daten und Technologie für eine Muslimen-Datenbank zu liefern.

In seinem Wahlkampf sorgte Donald Trump mit einfach gestrickten und provokanten Aussagen für Aufsehen. Damit gewann er – wohl auch mithilfe von Social-Media-Mechanismen – die Gunst der Wähler. Bei den Größen des Silicon Valley, die er am heutigen Mittwochabend trifft, hat er kein gutes Bild hinterlassen. Unter anderem, weil er sich mit Unternehmenschefs wie Apples Tim Cook oder Amazons Jeff Bezos öffentlich anlegte – und sie mit ihm. Nun geht die Welle der Trump-Ablehnung aus den Reihen der Tech-Branche weiter.

Aktuell zieht die Online-Kampagne neveragain.tech immer größere Kreise. Auf der Website schließen sich Mitarbeiter US-amerikanischer Tech-Unternehmen zusammen, um gegen einen ganz bestimmten Plan von Trump vorzugehen: ein Melderegister, in dem Muslime erfasst werden sollen. Trumps Idee ist es, alle in den USA befindlichen Menschen muslimischen Glaubens zu erfassen, solche aus dem Ausland unter Umständen nicht mehr einreisen zu lassen und illegal Eingewanderte zu deportieren. Im Wahlkampf sagte der Republikaner, dass er dieses Register nach seinem Sieg auf jeden Fall umsetzen werde.

Donald Trump betrieb auf diese Weise eine Hetzjagd gegen Muslime, die gerade einmal rund ein Prozent der US-Bevölkerung ausmachen. Die Worte Trumps und seiner republikanischen Kollegen, die Geflüchtete auch schon mal mit „tollwütigen Hunden“ verglichen, führten in den vergangenen Monaten zu einem starken Anstieg sogenannter Hate Crimes. Die rassistisch motivierte Gewalt gegen Muslime und auch gegen Juden hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Auf neveragain.tech positionieren sich Unternehmen aus dem Silicon Valley und aus anderen Regionen der USA gegen diese Entwicklung. Sie erklären sich solidarisch mit muslimischen Amerikanern, Immigranten und allen anderen Personen, die von Trumps Vorschlag eines Registers betroffen wären. Die Unterzeichner verpflichten sich zudem, unter anderem die Erfassung der ethnischen oder religiösen Hintergründe von Menschen in Datensätzen zu minimieren, bestehende Datensätze über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abzusichern und riskante Datensätze zu vernichten.

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Die Liste der neveragain-Unterstützer ist öffentlich einsehbar und umfasst aktuell knapp 600 Unterzeichner. Hierbei handelt es sich um Mitarbeiter von Konzernen wie IBM, Twitter, Google, und Nvidia. Der Eintrag in die Liste kann über verschiedene Wege erfolgen: Entweder schreibt man eine Mail an neveragaindottech(at)gmail.com, sendet eine Direktnachricht über Twitter oder schickt eine Anfrage auf GitHub.

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