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Nur so sollte Jeff Bezos sein Geld ausgeben! Keine Widerrede!

von Sofie Czilwik
Wofür würde man sein Geld ausgeben, wenn man der reichste Mensch der Welt wäre? Jeff Bezos, CEO von Amazon, war es genau einen Tag lang. Wir sagen: Glückwunsch! Und hätten da mal einige Investitionsvorschläge – Bitte jetzt aufmerksam mitlesen, Jeff!

90,6 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 77,5 Milliarden Euro. So viel Geld hast du am Donnerstag besessen, lieber Jeff Bezos. Damit warst du für ein paar Stunden sogar reicher als Bill Gates, dem eigentlich reichsten Mann der Welt. Gut, dann sackte die Amazon-Aktie ein und dein Vermögen schrumpfte wieder um zwei Milliarden Dollar. Peanuts, wenn man uns bei WIRED fragt. Jeff, du bist reich sowohl an Finanzen als auch an Mitgefühl (ganz bestimmt!), wir hätten da ein paar Vorschläge, wie du den Menschen aushelfen könntest:

Dauerkarten für alle 1860 München-Fans
Die 1860 München-Fans haben es nicht leicht. Nicht nur ist ihr Verein in die Regionalliga abgestiegen, die Dauerkarte für einen Stehplatz in ihrem neuen alten Stadion an der Grünwalder Straße kostet sogar mehr als die für die Allianz-Arena. Jeff! Du könntest viele geschundene Löwen wieder glücklich machen! Dein Vermögen reicht immerhin für 389 Millionen Dauerkarten – 19.000 mal mehr als der Verein eingetragene Mitglieder hat! Oder noch besser, kauf doch gleich das ganze Stadion und den Verein mit dazu! Und den schlimmsten Feind der 60iger, den FC Bayern, den kaufst du auch gleich noch und machst ihn zu. Der kostet auch nur 2,4 Milliarden Euro. Viele Münchner, Dortmunder und Berliner würden's dir danken. Gut, dann wären andere vielleicht ein wenig sauer.

Eine Million Porsche Cayenne TDI aufkaufen und verbrennen
Die deutsche Automobilbranche steckt zur Zeit mitten im Abgas-Skandal. Fern vom Silicon Valley, lieber Jeff, raucht und stinkt es gewaltig. Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat jetzt sogar entschieden, dass keine Porsche Cayenne mit Diesel-Betrieb mehr auf unseren Straßen fahren dürfen, weil die ganz besonders schlecht für die Umwelt seien. Am besten wäre es also, alle Porsche Cayenne mit Dieselmotor zu zerstören und dein Geld wäre dabei sehr nützlich. Du könntest mit deinem Vermögen rund eine Million dieser gefährlichen Diesel-Monster aufkaufen, um sie zu verbrennen, zu zerhacken oder aufzufressen… der Umwelt zuliebe.

Axel Springer aufkaufen und 72,5 Milliarden übrig haben
Die BILD-Zeitung ist die meist gelesene Zeitung in Deutschland. Doch ständig wird das Boulevard-Blatt kritisiert von bösen Linken aus der Rudi-Dutschke-Hölle. Zur Zeit ist der Axel Springer Konzern fünf Milliarden Euro wert. Das ist gar nicht so viel, Jeff! Du müsstest von deinem (gestrigen) Vermögen nur 6,4 Prozent abzweigen, dann wäre Axel Springer dein Haus. Vom Rest, 72,5 Milliarden, könntest du noch die Süddeutsche Zeitung, die FAZ und die ZEIT kaufen. Du magst doch Zeitungen? Erstens fühlt sich deine Washington Post ja vielleicht einsam in der Amazon-Familie. Zweitens könntest du die deutschen Verleger vor dem Print-Tod retten und die "Lügenpresse" abschaffen! WIRED ist natürlich unverkäuflich. Sorry.

Weiterbildungskurse für dich und 77 Millionen deiner Freunde
1994 hast du den Online-Versandhändler Amazon gegründet Jeff, ein Riesen-Unternehmen mit mittlerweile 351.000 Mitarbeitern. Gar nicht so leicht, so viele Menschen zufriedenzustellen. Wir wissen ja, dass du darin sowieso nicht so gut bist. Der Internationale Gewerkschaftsbund gab dir schon 2014 den Titel „Schlechtester Chef der Welt“. Aber da warst du ja auch noch nicht ganz so reich, Jeff! Ein Fernstudiengang von der FH Europa mit dem Titel „Unternehmensführung“ kostet schlappe 1000 Euro. Motto: „Schärfen Sie Ihren Blick für das große Ganze“ – Du könntest diesen Kurs also 77,5 Millionen Mal belegen. Da müsste doch was hängen bleiben. Amazon-Mitarbeiter freuen sich bestimmt schon auf bessere Arbeitsbedingungen.

Soundcloud retten, das wäre schön!
Soundcloud darf nicht pleite gehen, es ist einfach zu wichtig für die deutsche Startup-Szene (!!!). Wenn sich keine Investoren finden, könnte das Unternehmen noch dieses Jahr untergehen. Du könntest helfen, Jeff. Vielleicht wären 100 Millionen schon genug, nur 0,1 Prozent von dem Geld, das du gestern hattest. Dann geht auch vielleicht Twitter nicht unter, das gerade 55 Millionen Dollar dank seiner Investition in Soundcloud verloren hat. Zusammen mit den Zeitungen, die du ja schon auf unseren Wunsch hin kaufen willst, könntest du zum Frontkämpfer für die Meinungsfreiheit werden… oder sowas in der Art.

Drei Millionen original verpackte Super-Mario-Bros.-Videospiele
25.700 Euro – so viel hat ein Käufer gestern für ein original verschweißtes Super Mario Bros. hingelegt. Er hätte es zwar auch gebraucht für 20 Euro haben können, aber es ging ja nicht ums spielen, sondern ums sammeln. Du könntest deine eigene Nintendo-Sammlung aufstocken (die hast du doch, oder?) und drei Millionen dieser original verpackten Mario-Spiele kaufen. Ok, wir lesen gerade, es gibt nur noch zwölf davon auf der Welt. Gut und günstig für dich! Zwölf Super Mario Bros. und lediglich 0,00034 Prozent von deinen Milliarden wären weg.

Für die nächsten 16 Millionen Jahre Praktikantengehalt
Nicht zuletzt und zugegebenermaßen etwas eigennützig: Du hättest der Volontärin, die dir bei deinen Investitionen helfen wollte, für die nächsten 16 Millionen Jahre ihr Hospitantengehalt weiter auszahlen können (und hättest dann immer noch 700 Millionen für dich gehabt). Ernsthaft, ich sitze den ganzen Vormittag an meinen Vorschlägen und muss einen super hippeligen Online-Chef zufriedenstellen. Please, Jeff, save me!

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von WIRED Staff