Die Astronauten der NASA sollen zukünftig auch mit einer eigens entwickelten Kapsel von SpaceX ins All fliegen. Nämlich der Dragon V2 oder Crew Dragon, die vor zwei Jahren vorgestellt worden war. Seitdem hatte der Raumfahrtkonzern auf eine Zertifizierung des Raumschiffs hingearbeitet. Denn bevor es regelmäßig mit Menschen an der Spitze einer Falcon 9 abheben darf, muss es die strengen Tests und Prüfungen der US-Raumfahrtbehörde überstehen. Das ist nun geglückt. Die NASA hat der Kapsel grünes Licht gegeben. Im Juni nächsten Jahres sollen erstmals Astronauten die Crew Dragon besteigen. Die Kandidaten hierfür wurden bereits im August verkündet.
Der Flug gilt quasi als Praxistest der Zertifizierung der SpaceX-Kapsel. Dafür ist es tatsächlich auch höchste Zeit: Im November 2019 läuft der Vertrag mit Russland aus, der es den USA erlaubt, ihre Leute mit Sojus-Kapseln zu befördern. Zudem hat SpaceX damit den Konkurrenten Boeing und seine Starliner-Kapsel geschlagen – deren erster Start wird frühstens einen Monat später folgen. Dennoch: Beide Unternehmen hatten mit Problemen bei der Entwicklung zu kämpfen. Mehrfach wurden dadurch die Erstflüge um Monate nach hinten verschoben.
Im Transport von Versorgungsfracht zur ISS hat sich die erste Dragon-Kapsel bereits bewährt. Die Crew-Dragon-Variante soll nun die Lücke schließen, die 2011 das Ende des Space-Shuttle-Programms gerissen hat. Seitdem hat die NASA keine Möglichkeit mehr, eigenständig Astronauten ins All zu bringen.
Bevor der Personenflug stattfindet will SpaceX im Januar 2019 einen Flug zur ISS ohne Astronauten erproben. Hierbei soll die Kapsel automatisch an die ISS andocken, für zwei Wochen angedockt bleiben und einen selbstständigen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre samt Landung durchführen.
Eigentlich hatte SpaceX auch geplant, die Crew Dragon für eine Touristenreise zum Mond zu nutzen. Diese soll nun aber mit der ersten BFR samt BFS-Raumschiff stattfinden.