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Die US-Regierung sagt, Faraday Future wird von China ausgebeutet

von WIRED Staff, Michael Förtsch
Die Konflikt zwischen dem Elektroauto-Start-up Faraday Future und seinem chinesischen Investor Evergrande hat die US-Regierung auf den Plan gerufen. Die Handelsbeauftragtenbehörde wirft dem Geldgeber vor, nur investiert zu haben, um sich Technologie und Patente zu sichern.

Die drohende Pleite des einstigen Tesla-Herausforderers Faraday Future wird jetzt politisch. Denn nun hat sich die Trump-Regierung eingeschaltet und bezieht Stellung gegen den Investor, der das Start-up im vergangenen Jahr nur knapp vor dem Bankrott gerettet hatte. 2017 drohte Faraday Future nämlich das Geld auszugehen. Daraufhin hatte Evergrande Health, ein chinesisches Gesundheitsvorsorge- und Versicherungsunternehmen, sofort 800 Millionen US-Dollar investiert – aber nun weitere Investitionen zurückgehalten. Das Geld ist mittlerweile ausgegeben und Faraday Future erneut „effektiv zahlungsunfähig“, wie ein ehemaliger Co-Gründer attestierte.

Wie jetzt das Office of the United States Trade Representative – USTR –, das direkt US-Präsident Trump unterstellt ist, in einem aktuellen Report über die chinesischen Handelspraktiken schreibt, sei die Milliardenofferte von Evergrande Health kein Versuch gewesen, den strauchelnden E-Autobauer wieder aufzubauen. Vielmehr sei es ein „anschauliches Beispiel“ für die widerrechtlichen Handelspraktiken chinesischer Unternehmen. Evergrande hätte hier „systematisch“ investiert, um sich „Cutting-edge-Technologien und intellektuelles Eigentum“ anzueignen – und dadurch die Vormachtstellung Chinas im Weltmarkt für Elektroautos zu stärken.

Kaputt investiert?

Tatsächlich deckt sich der Vorwurf der Handelsbeauftragtenbehörde mit dem, was Faraday Future selbst zum Verhältnis mit seinem neuen Hauptinvestoren angeführt hatte: Evergrande Health sei lediglich an der mittlerweile gut bekannten Marke, den rund 400 Patenten interessiert und nicht an dem Erfolg des Autobauers. Der chinesische Konzern arbeite daher darauf hin, das Autounternehmen nun gezielt in die Pleite zu treiben, bevor ein Fahrzeug vom Band rollen kann. Daher fechtet die Firmenleitung von Faraday Future das Mitspracherecht von Evergrande Health bei der Unternehmensführung an und sucht gleichzeitig neue Geldgeber.

Laut Anwalt Brian Timmons, der Faraday Future im Streit mit Evergrande vertritt, steht das Auto-Start-up kurz davor, das SUV FF91 zu produzieren. Das Gebaren von Evergrande, das ursprünglich weitere Investitionen zugesagt hatte, gefährde die Zukunft des Unternehmens und die noch 1.000 von einst 1.400 bestehenden Arbeitsplätzen in den USA. Derzeit offeriert der niederländische Unternehmer Patrick De Potter, Faraday Future zu retten. Über eine Kryptowährung und ein ICO will er Geld einsammeln und über die kommenden drei Jahre bis zu 900 Millionen US-Dollar investieren. Jedoch ist unsicher, ob dieser Deal wirklich zustande kommt.

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