Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Faraday Future ist angeblich pleite und soll nun von der Blockchain gerettet werden

von Michael Förtsch
Der einst gehypte Tesla-Rivale Faraday Future soll zahlungsunfähig sein. Eine Crowdfunding-Kampagne sammelt bereits Geld für die Familien der entlassenen Angestellten. Doch nun will ein Blockchain-Unternehmer den Autobauer retten.

Vier Jahre nach der Gründung könnte Schluss sein. Mit viel Protz, Pomp und Ambition war das vom chinesischen Technologiekonzerns LeEco finanzierte Start-up Faraday Future aufgefahren, um Tesla mit einem Spitzenteam von Ingenieuren, Designern und Autobauern die Kunden streitig zu machen. Aber stattdessen verwickelte sich das Unternehmen in zunächst undurchsichtige Pläne, Führungsstreitigkeiten, Klagen gegen Ex-Mitarbeiter und arge Finanzschwierigkeiten.

Erst im vergangenen Jahr war das Unternehmen nur knapp der Pleite entgangen. Mit einer Milliardeninvestition hatte Evergrande Health, ein chinesisches Gesundheitsvorsorge- und Versicherungsunternehmen, Faraday Future gerade so über das Jahr gerettet. Doch mittlerweile liegt der Möchte-gern-Autobauer im Klinsch mit dem Investor – dessen Geld schon ausgegeben ist. Dazu wurden dieses Jahr Entlassungen, Gehaltskürzungen und die Suche nach neuen Investoren angekündigt. Wie es nun scheint, könnte Faraday Future tatsächlich dem Ende nahe sein.

Der Tesla-Konkurrent NIO geht an die Börse

Der Tesla-Konkurrent NIO geht an die Börse

von Michael Förtsch

Die Fabrik ist stillgelegt

Mittlerweile sollen zahlreiche Mitarbeiter der einst 1.400 Köpfe starken Belegschaft ihren Job verloren haben. Weitere wurden in den Zwangsurlaub geschickt oder arbeiten nun mit einem niedrigeren Gehalt. Dazu habe das Unternehmen Teile der Maschinerie, die für eine Fabrik im kalifornischen Hanford beschafft worden war, versteigert. Die Fabrik sei praktisch still gelegt und der einst von Tesla gekommene Produktionsleister Dag Reckhorn gegangen. Er sollte die Fabrikation des Crossover-SUV FF91 überwachen, das ursprünglich dieses Jahr vom Band laufen und beginnend im ersten Halbjahr 2019 ausgeliefert werden sollte. Allerdings war der Fertigungsstart verschoben worden, nachdem ein Vorserienmodell aus unerfindlichen Gründen Feuer fing.

Nach dem ehemaligen Faraday-Future-Mitbegründer Nick Sampson, der das Unternehmen ebenso zwischenzeitlich verlassen hat, sei der Autobauer „effektiv zahlungsunfähig“. Dadurch scheint es mittlerweile unrealistisch, dass Vorbesteller des FF91 allzu bald – wenn überhaupt – ihren Wagen geliefert bekommen. Sollte sich nicht ein äußerst zahlungskräftiger Investor finden, wird bereits spekuliert, könnte Faraday Future bereits binnen Wochen Insolvenz anmelden. In Vorbereitung haben einige Faraday-Future-Mitarbeiter sogar schon eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um Geld für die Familien der Angestellten zu sammeln, die die Pleite und der bereits erfolgte und folgende Job-Verlust hart treffen könnte.

Ein Blockchain-Unternehmer will Faraday Future retten

Trotz all der Probleme und des drohenden Endes könnte es noch eine Rettung geben. Denn derzeit, das berichtet unter anderem Tech-Node, interessiert sich der niederländische Unternehmer Patrick De Potter für Faraday Future. Er steht hinter dem Blockchain-Unternehmen EVAIO, das dezentralisierte Daten- und Handelsplattformen für Fahrzeuge entwickeln will. Das Start-up sei gewillt, über drei Jahre hinweg 900 Millionen US-Dollar zu investieren, um die die Produktion des ersten Faraday-Future-Fahrzeugs sicherzustellen. Eingesammelt werden soll das Geld über eine eigene Kryptowährung und ein Initial Coin Offering. Der Niederländer wolle nun ein Gespräch mit Faraday Future über diesen Plan anstoßen.

GQ Empfiehlt
Tesla bleibt an der Börse

Tesla bleibt an der Börse

von Michael Förtsch