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Airbus arbeitet an Mars-Rover, der Gesteinsproben sammeln soll

von WIRED Staff
Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus soll im Auftrag der ESA das Konzept für einen besonderen Mars-Rover entwickeln: Dieser soll Mitte der 2020er Jahre Gesteinsproben auf dem roten Planeten einsammeln, die dort von einer vorhergehenden Mission hinterlassen werden. Die Proben sollen danach auf die Erde.

Der Sample-Fetch-Rover, den Airbus für die europäische Raumfahrtagentur ESA entwickeln will, ist Teil einer gemeinsamen Mission der Europäer mit ihrem amerikanischen Gegenstück NASA. Sie wollen Gestein vom Mars auf die Erde bringen, um es hier genauer untersuchen zu können. Aufgrund der Expertise der Airbus-Ingenieure, die bereits den ExoMars-Rover für die ESA bauen, der 2021 ins All soll, erhalten sie nun den Vorschuss für eine technische Machbarkeitsstudie. Das Volumen: 4,45 Millionen Euro.

Eine „Sample-Return-Mission“ zum Mars schwebt der Forschung schon länger vor. In diesem Jahr haben die NASA und die ESA beschlossen, sie gemeinsam umzusetzen. Weil die Mission sehr komplex ist, wird sie in einzelnen Schritten stattfinden. Die beiden Raumfahrtagenturen teilen sich dabei die Arbeit: Zunächst soll 2020 ein Rover der NASA zum Mars fliegen, der dort geeignete Orte für Bohrungen ausfindig macht und dann 36 bleistiftgroße Röhrchen mit Bodenproben füllt, versiegelt und liegen lässt.

2026 soll dann eine Mission den ESA-Sample-Fetch-Rover, der nun von Airbus entwickelt werden soll, zum Roten Planeten bringen. Dieser soll die Proben einsammeln und in einer von der NASA gebauten Rakete verstauen. Diese bringt die Proben dann in den Marsorbit, wo sie in ein von der ESA bereitgestelltes Raumschiff umgeladen werden. Das transportiert die Behälter zurück auf die Erde. „Damit werden wir erstmals Bodenproben vom Mars auf der Erde wissenschaftlich untersuchen können", sagt Ben Boyes, der bei Airbus für das neue Rover-Projekt verantwortlich ist.

Der geplante ESA-Rover soll laut Airbus mit einem Gewicht von 130 Kilogramm relativ leicht sein, aber dennoch die Fähigkeit erhalten, sich weitgehend autonom fortzubewegen und die Probenbehälter optisch zu erfassen, um sie dann aufzunehmen. Welche Technologien dafür noch entwickelt werden müssen und ob das überhaupt möglich ist, soll die jetzt angestoßene Machbarkeitsstudie klären.

Erforschung der Gesteinsproben kann Jahre dauern

Trotz aller Miniaturisierung lassen sich ferngesteuerte Rover auf dem Mars nicht so gut ausgestattet, wie ein Labor auf der Erde. Für die Suche nach Leben auf dem Roten Planeten bedarf es aber einer genauen wissenschaftlichen Untersuchung von Marsgestein. Diese kann außerdem viele Jahre dauern: Mondgestein etwa wird auch ein halbes Jahrhundert nach den Apollo-Landungen der NASA weiterhin analysiert. Marsproben hätten einen noch größeren wissenschaftlichen Wert und die Forschung vermutlich ähnlich lange beschäftigen. Allerdings mahnen amerikanische Experten auch zur Vorsicht: Bei den anstehenden Missionen dürfe es nicht zu einer Kontamination des Mars mit Keimen von der Erde kommen - und umgekehrt.

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