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Experten fordern: NASA und SpaceX dürfen den Mars nicht kontaminieren!

von Wolfgang Kerler
Schon bald könnten die NASA oder SpaceX Menschen zum Mars schicken. Wissenschaftler fürchten aber, dass sie den Planeten mit irdischen Keimen kontaminieren könnten. Sie fordern daher neue Regeln für den Umweltschutz im Weltraum.

Bis 2024 will Elon Musk mit Raketen seiner Firma SpaceX Menschen auf den Mars bringen. Die US-Weltraumbehörde NASA und ihr europäisches Gegenstück ESA wollen sich auch nicht viel länger mit ihren ersten bemannten Marsflügen Zeit lassen. Bis es soweit ist, wird es außerdem noch einige unbemannte Missionen geben. Vielleicht werden dabei Materialproben vom Mars auf die Erde gebracht. Auch eisige Monde von Jupiter und Saturn sollen in den kommenden Jahren angesteuert werden. Wissenschaftler der amerikanischen National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine scheinen bei dieser Vorstellung Schweißausbrüche zu bekommen.

Sie befürchten, dass Menschen den Mars mit Keimen von der Erde kontaminieren könnten. Das würde die Erforschung des Planeten erschweren. Schließlich ließe sich irgendwann kaum noch sagen, ob das Leben, das man dort vielleicht findet, wirklich vom Mars stammt – oder eigentlich von der Erde. Auch um unseren Heimatplaneten sorgt sich das Expertengremium. Was passiert, wenn mit Proben vom Mars oder anderen Himmelskörpern außerirdische Erreger auf die Erde kommen?

Die geltenden Regeln sind über 50 Jahre alt

Um trotz immer weiter zusammengestrichener Budgets für Weltraumexpeditionen bei gleichzeitig immer komplexeren Einsätzen vor Kontamination sicher zu sein, schlagen die Wissenschaftler strengere Regeln vor – in einer 150-Seiten-Studie. Denn die bisherigen Richtlinien für den interplanetaren Umweltschutz sind über 50 Jahre alt und ziemlich vage. Im „Outer Space Treaty“ von 1967 haben sich 105 Nationen zwar dazu verpflichtet, den Weltraum vor schädlicher Verunreinigung zu bewahren und die Erde vor gefährlichen außerirdischen Materialien. Wie das allerdings geschehen soll, steht nicht im Vertragstext. Ansonsten gibt es etwa für die richtige Reinigung von Raumkapseln nur die Empfehlungen des COSPAR, des Ausschusses für Weltraumforschung. Die sind aber nicht bindend.

Die US-Experten fordern die NASA daher jetzt auf, sich mit Mikrobiologen oder Genetikern über mögliche Gefahren durch Weltraum-Mikroben auszutauschen. Außerdem solle die Behörde Technologien erforschen, mit denen sich Raumfahrzeuge günstig reinigen lassen. Und, der wichtigste Punkt: Bevor die neuen, komplexen Missionen starten, sollte ein genaues Sicherheitsprotokoll entwickelt werden, das sowohl für die NASA als auch für private Unternehmen wie SpaceX verpflichtend sein soll. Rechtlich ist der letzte Punkt aber gar nicht so einfach. Wer sagt schließlich, dass auf dem Mars amerikanische Gesetze gelten sollten?

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