Offenbar waren die Daten von insgesamt 201 Twitter-Accounts vom US-Senat angefordert worden. Diese hat das Unternehmen jetzt offenbar übergeben. Die Inhaber der Konten stehen im Verdacht, durch gefälschte Meldungen Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen im November vergangenen Jahres ausgeübt zu haben, bei der Donald Trump als Sieger hervorging.
Unklar bleibt, wie Twitter zuvor mit den Accounts umgegangen war. Bereits Ende September vermeldete der Dienst, dass etwa 200 Accounts gefunden wurden, die in Verbindung mit Russland stünden. 22 dieser Accounts stammten offenbar von den gleichen Personen, die auch falsche Pressemitteilungen über Facebook verbreiteten. Nach der Entdeckung wurden die betroffenen Accounts direkt gesperrt, Twitter gab zudem die Anzeigen weiter, für deren Ausspielung russische Firmen bezahlt hatten.
Fraglich ist zudem, was nach der Entdeckung mit den Tweets der Accounts passierte. Möglicherweise wurden die Posts, die nicht den Regeln von Twitter entsprechen, deswegen gelöscht. Von Twitter selbst gibt es noch keine offizielle Stellungnahme zu dieser Frage. Ein Senator warf Twitter zuletzt vor, die Untersuchungen nicht ausreichend zu unterstützen, nachdem das Unternehmen lediglich die Accounts untersucht hatte, die von Facebook bereits einen Monat zuvor identifiziert wurden.
Am 1. November müssen Twitter-Verantwortliche vor dem Senatsausschuss, der sich mit den Verbindungen zu Russland und der Präsidentschaftswahl beschäftigt, aussagen. Ebenfalls als Zeugen werden Google und Facebook erscheinen.