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So präzise vermisst Facebook die Erde für seine Internet-Drohnen

von Cindy Michel
Facebook arbeitet an hochauflösenden Karten, die zeigen, wo die Welt wie dicht besiedelt ist. Mit ihrer Hilfe soll das Internet-Drohnen-System des Konzerns wissen, wo es benötigt wird. Nun demonstriert das Unternehmen, wie extrem präzise diese Karten wirklich sind.

Selbstfahrende Autos brauchen präzise Straßenkarten, um sichere und schnelle Routen planen zu können. Und genauso werden die Aquila-Drohnen von Facebook genaue Landkarten brauchen, um Menschen zu finden, die sie beliefern sollen. Mithilfe der autonomen Fluggeräte plant der Social-Media-Konzern, entlegene Regionen der Erde mit Zugang zum Internet zu versorgen.

Aktuell laufen Tests, ob der Prototyp den starken Temperaturunterschieden zwischen Boden und Maximalflughöhe sowie atmosphärischen Störungen standhält. Sobald das gelingt, sollen weitere Exemplare der Drohne gebaut werden, abheben und Internet liefern. Laut einer aktuellen Facebook-Studie sind weltweit noch immer 4,1 Milliarden Menschen ohne Netzzugang.

Facebook arbeitet mit der Columbia University und der Weltbank zusammen, um die Karten zu erstellen. Sie zeigen exakte Aufnahmen aus 20 Ländern, unter anderem Indien, Mexiko und Sri Lanka sowie Nigeria und andere afrikanische Nationen. Dabei decken die Karten eine Gesamtfläche von 21,6 Millionen Quadratkilometern ab und bestehen aus 14,6 Milliarden Bildern, die insgesamt eine Größe von 350 Terabyte haben.

Am Beispiel eines abgelegenen Dorfes in Malawi demonstriert Facebook nun, wie erstaunlich genau seine Karten wirklich sind: Die Technologie ist in der Lage, eine Fläche von rund einem Quadratkilometer in 900 Zellen aufzuteilen und besiedelte Zellen (blau markiert) von nicht besiedelten zu unterscheiden. Damit habe man „das bislang höchste Level räumlicher Auflösung“ erreicht, heißt es auf dem Daten-Blog der Weltbank. Andere Verfahren zur Erfassung der Bevölkerungsdichte kommen demnach bei der gleichen Fläche auf deutlich geringere Werte (100 Zellen mit WorlMap, eine Zelle mit LandScan).

Warum die Landkarten so extrem präzise sein müssen, erklärt Yael Maguire, Chefentwickler des Facebook Connectivity Lab: „Wenn zwei Orte weiter voneinander entfernt sind als die Reichweite eines herkömmlichen Routers, dann müssen sie auch separat auf der Karte verzeichnet sein.“

Robert Chen, Direktor des Columbia Center for International Earth Science Information Network, glaubt, dass die Landkarten nicht nur für die Facebook-Drohnen und deren Internet-Lieferung nützlich sein werden, sondern auch viele andere Zwecke erfüllen könnten: „Die hochauflösenden Bilder könnten helfen, verschiedene Infrastrukturen zu optimieren, etwa die Lage von Kliniken oder sanitären Anlagen in entlegenen Regionen.“

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