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Der Facebook Messenger bekommt eine Gesichtserkennung — nur vermutlich nicht in Europa

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Facebook erweitert seinen Messenger um eine neue Funktion: Eine Gesichtserkennung untersucht Fotos auf dem Smartphone und schlägt vor, die Bilder an Freunde zu schicken, die darauf zu sehen sind. Ob Photo Magic hierzulande jemals verfügbar sein wird, ist jedoch fraglich.

Facebook baut seinen Messenger aus: Die zusätzliche Gesichtserkennungsfunktion Photo Magic ist für australische User der iOS- und Android-App schon erhältlich. Für die USA bestätigte David Marcus, Leiter von Facebooks Messenger-Abteilung, ebenfalls eine baldige Einführung.

Das neue Feature setzt auf die gleiche Gesichtserkennungssoftware wie die Facebook- und die Moments-App. Photo Magic untersucht die zuletzt geschossenen Fotos im Smartphone- oder Tabletspeicher nach bekannten Gesichtern und schlägt mögliche Facebook-Freunde vor, denen man die Bilder schicken könnte. Dabei erkennt das Programm ähnliche Motive und bietet bei Mehrfachaufnahmen immer nur ein Bild zum Versenden an. Bestätigt der Nutzer das Versenden der Nachricht, öffnet der Messenger automatisch einen Gruppenchat mit den erkannten Personen. Photo Magic bleibt aber vorerst optional und kann über die Privatsphäre-Einstellungen deaktiviert werden.

Peter Martinazzi, Director of Product Management bei Facebook, erklärte gegenüber TechCrunch: „Das Versenden von Bildern ist ungeheuer populär. Allein im vergangenen Monat wurden 9,5 Milliarden Fotos über den Messenger verschickt.“ Mit Photo Magic wolle man das Verschicken der Aufnahmen im Social Network „schneller und einfacher machen“.

Facebook reagiert mit Photo Magic auf die zunehmende Konkurrenz durch Anbieter wie Snapchat, das gerade bei jüngeren Nutzern immer beliebter wird. Mit mehr als sechs Milliarden angeschauten Videos täglich hat Snapchat Facebook zuletzt sogar überholt. Die Verknüpfung von Freundeskreisen und deren Fotos könnte für Facebook jedoch ein entscheidender Marktvorteil sein.

Dass Photo Magic jemals in Europa veröffentlicht wird, ist allerdings mehr als fraglich. Die Gesichtserkennung von Facebook wird von Datenschützern regelmäßig scharf kritisiert, weil die Datenbank des Konzerns Milliarden Nutzerfotos enthält. Schon 2012 geriet der Social-Media-Konzern mit den europäischen Datenschutzrichtlinien in Konflikt und sah sich gezwungen, die automatische Gesichtserkennung wieder zu entfernen

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