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Laut einer Studie macht Snapchat seine Nutzer glücklicher als Facebook

von WIRED Staff
Macht Snapchat glücklicher als Facebook und andere soziale Netzwerke? Eine Studie der University of Michigan kommt jedenfalls zu diesem Ergebnis. Für die Studie erhielten 154 Studenten zwei Wochen lang sechsmal am Tag Messages. Nach der Experience Sampling Methode (ESM) mussten die Teilnehmer beim Erhalten der Nachrichten mitteilen, was sie denken und wie sich gerade dabei fühlen.

Jede Nachricht enthielt einen Link zu fünf Fragen, die von den Studienteilnehmern beantwortet werden mussten, wie etwa „Wie negativ oder positiv fühlen Sie sich in diesem Moment?“, „Wie angenehm oder unangenehm war ihre letzte Interaktion?“ oder „Wie unterstützend oder nicht unterstützend war die Person in der Interaktion mit Ihnen?“ Dabei stellte sich heraus, dass Interaktionen auf Snapchat mehr positive Emotionen hervorrufen als auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken. Und das, obwohl die Teilnehmer die Interaktionen als weniger unterstützend empfanden als andere Arten der Interaktion, einschließlich Twitter, E-Mails, Telefonanrufe und Gespräche von Angesicht zu Angesicht.

Die Studie ist die erste Untersuchung, die Snapchat und die Stimmung der Nutzer in den Fokus nimmt. „Oberflächlich sehen viele Snapchat als eine Sexting-App an“, sagt der Hauptautor der Studie Joseph Bayer. Und weiter: „Wir fanden allerdings heraus, dass Snapchat üblicherweise für die spontane Kommunikation mit engen Freunden genutzt wird, auf eine neue, vergnügliche Art.“ Dass Snapchat so viel glücklicher mache als Facebook, liege laut den Forschern an der geringeren Sorge um die eigene Selbstpräsentation, zum Beispiel, wenn sich Nutzer Gedanken machen, ob sie auf dem geteilten Foto hässlich oder arrogant wirken. Bei der App Snapchat werden die geteilten Nachrichten und Fotos nur für eine bestimmte Zeit, meist zehn Sekunden, angezeigt, bevor sie sich selbst löschen. Die Forscher nennen solche Apps „flüchtige soziale Medien“.


„Während Facebook zu einem Ort geworden ist, auf dem starke, große Momente geteilt werden, wie die Geburt eines Babys, Schulabschlüsse oder Geburtstage, scheint Snapchat einen abgegrenzten Raum für die kleinen Momente zu bieten“, so Bayer.

Die Studienteilnehmer widmeten den Snapchat-Nachrichten zudem mehr Aufmerksamkeit als Inhalten auf anderen Kanälen, was die Forscher mit einer höheren emotionalen Belohnung begründeten. Die Studenten bewerteten den Austausch auf Snapchat ähnlich wie Gespräche von Angesicht zu Angesicht, weil dieser ebenso alltäglich, flüchtig und üblicherweise mit sehr engen Freunden stattfindet. Die Erkenntnisse über die glücklich machende Wirkung von Snapchat haben auch bereits die Werbeindustrie erreicht. In diesem Oktober beginnt die Messaging-App offiziell mit der Integration von Werbung. Die lässt sich das Unternehmen allerdings teuer bezahlen: Eine 24-stündige Platzierung kostet bis zu 750.000 US-Dollar am Tag. 

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