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Nvidia schickt selbstfahrende Autos in die VR-Fahrschule

von WIRED Staff
Grafikchiphersteller Nvidia testet die künstliche Intelligenz von selbstfahrenden Autos in einer besonderen Umgebung: der virtuellen Realität. Dort sollen autonome Fahrzeuge üben können, ohne dass Menschen in der Realität zu Schaden kommen.

Selbstfahrende Autos sollen den Straßenverkehr sicherer machen. Doch damit die künstliche Intelligenz (KI) selbstständig fahren kann, sind zunächst Tausende von Testkilometer notwendig. Und dass es während dieser Fahrten auch zu lebensgefährlichen Unfällen kommen kann, zeigte vor kurzem ein Vorfall mit einem Wagen von Uber. Aber gibt es eine Alternative zu solchen Testfahrten? Ja, sagt der Grafikkarten-Hersteller Nvidia: Fahrstunden in einer virtuellen Realität (VR).

Nvidia will Auto-KIs mit seinem Drive Constellation-System in ein virtuelles Training schicken. Durch die simulierte Welt soll der Computer unterschiedliche Bedingungen kennenlernen und schneller tagelange Fahrten absolvieren, wie heise online berichtet. „Selbst, wenn eine Firma 20 selbstfahrende Autos das ganze Jahr zu Studienzwecken im Einsatz hat, kommt man gerade mal auf eine Million Meilen“, sagt Nvidia-CEO Jen-sen Huang.

Das System von Nvidia basiert auf zwei Servern. Der erste Server, der Drive Sim genannt wird, enthält dabei die digitale Welt. Der zweite Server namens Pegasus simuliert hingegen die künstliche Fahrerintelligenz. Die Fahrzeug-KI weiß also im Vorfeld nicht, was sie erwartet. Bei einer ersten Demonstration zeigte Nvidia jetzt, wie seine KI mit der virtuellen Welt interagiert.

Der Vorteil eines solchen VR-Systems: Die Fahrumgebung lässt sich blitzschnell anpassen. Aus einer hellen Umgebung wird eine Nachtfahrt. Auch blendende Lichter wie etwa von Notarztwagen lassen sich einspielen. Es können also besonders kritische Situationen, die auch menschliche Fahrer vor Probleme stellen, in schneller Folge trainiert werden. Laut Nvidia würde die KI deshalb deutlich besser und schneller angelernt werden können, als unter realen Bedingungen.

Neben dem VR-System für KI-Autos stellte Nvidia auf seiner GTC Konference ein weiteres Projekt vor, das Autos mit der virtuellen Realität verbindet: Dem Fahrer wird dabei eine HTC-Vive-Brille aufgesetzt und so virtuell in das Cockpit eines realen Autos gesetzt. Obwohl er also selbst nicht im Auto saß, konnte der Träger der Brille mit dem Fahrzeug auf dem Parkplatz der Messe herumfahren. Solch ein System könnte praktisch für eine Zukunft mit vielen autonomen Fahrzeugen sein. Ist die KI mit einer ungewöhnlichen Situation überfordert, die keine augenblickliche Entscheidung braucht, kann ein menschlicher Fahrer zugeschaltet werden.

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