Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Google will Terroristen-Karrieren verhindern

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Laut Medienberichten plant Google in Großbritannien ein Pilotprogramm, das sich direkt auf die Suche nach extremistischen Web-Inhalten auswirken könnte: Wer künftig nach Terrororganisationen wie dem IS googelt, bekommt in den Suchvorschägen Anzeigen für Websites zur Anti-Radikalisierung angezeigt. Das Ganze soll im Rahmen eines neuen AdWords-Werbeprogramms für Non-Profit-Organisationen umgesetzt werden.

Britische Medien wie der Guardian, die Huffington Post oder der Telegraph  haben berichtet, dass Google an einem neuen Pilotprogramm arbeitet: Nutzer, die nach extremistischen Inhalten suchen, sollen künftig auf Websites zur Anti-Radikalisierung umgeleitet werden. Dies habe Anthony House, Googles Head of Policy Strategy and Operations für Europa, gegenüber britischen Abgeordneten verlauten lassen, so der allgemeine Tenor.

Das sei so allerdings nicht ganz richtig, erklärte William Fitzgerald, Policy Communications Manager bei Google, gegenüber BuzzFeed. Demnach sei lediglich ein neues Programm für Google Ad Grants geplant. Letzteres ist eine für gemeinnützige Organisationen konzipierte Version von Googles Online-Werbetool AdWords. Teilnehmer des Programms erhalten von Google monatlich etwa 10.000 US-Dollar in Form von kostenloser AdWords-Werbung.

Das neue Programm soll ausgewählten gemeinnützigen Organisationen in Zukunft die Möglichkeit geben, Anti-Terrorismus-Anzeigen ihrer Wahl auf den Seiten der Google-Suchergebnisse zu veröffentlichen, sagt Fitzgerald. Das bedeutet konkret: Wer auf Google künftig etwa „Wie trete ich dem IS bei?“ eingibt, bekommt entsprechende Anzeigen angezeigt, die zu Websites gegen Radikalisierung führen.

Somit greift Google zwar nicht in die Suchergebnisse seiner Nutzer ein, versucht aber sie zu erziehen. Welche Suchbegriffe dabei als „extremistisch“ gelten, bestimmt dann zwar nicht Google, aber die am Programm beteiligten gemeinnützigen Organisationen.

Es bleibt abzuwarten, was sich die großen Tech-Unternehmen noch alles einfallen lassen, um Terroristen im Netz zu bekämpfen. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass weder die geistige Freiheit der User noch deren Privatsphäre und Datensicherheit gefährdet ist. 

GQ Empfiehlt