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Fünf Jahre Tim Cook – was kommt jetzt?

von Elisabeth Oberndorfer
In einem ausführlichen Interview betont Tim Cook, Apple hinke bei Artificial Intelligence nicht hinterher, und zieht Bilanz über seine ersten fünf Jahre.

Am 24. August 2011 übergab Steve Jobs – wenige Wochen vor seinem Tod – die Geschäftsführung an Tim Cook. Anlässlich seines Fünf-Jahre-Jubiläums an der Spitze sprach der CEO in einem Interview ausführlich über seine bisherigen Erfahrungen und Pläne für die Zukunft. Dabei nutzte Cook die Gelegenheit, um zu betonen, dass der Konzern bei Künstlicher Intelligenz nicht hinterherhinke.

Diese Kritik musste Apple besonders in den vergangenen Wochen über sich ergehen lassen. Tumblr-Mitgründer Marco Arment warf dem Technologieriesen in einem Blogpost vor, das Thema verschlafen zu haben. Die Gründer des persönlichen Assistenten Siri, das vorerst einzige KI-Produkt des Konzerns, verließen Apple um eine bessere Software zu entwickeln und ließen dabei anklingen, dass Siri in der heutigen Form gescheitert sei.

Im Gespräch mit der Washington Post betont Cook, dass das Unternehmen sehr stark im Bereich Artifical Intelligence forsche und Siri immer smarter werde. Die KI sieht er als Treiber für den Smartphone-Markt: „Artifical Intelligence wird das Produkt noch relevanter machen. Es wird ein noch besserer Assistent werden.“ Dass die besten Zeiten des iPhones vorbei sind, glaubt der CEO deshalb nicht.

Bei den Entwicklungen für Künstliche Intelligenz scheint Cook auch der Datenschutz ein Anliegen zu sein: „Vieles wird auf dem Gerät selbst gespeichert, man hat Kontrolle über die eigenen Daten”, behauptet der Jobs-Nachfolger. Tatsächlich hat Apple in den vergangenen Monaten verstärkt in KI investiert.

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Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Konzern das Machine-Learning-Startup Turi übernommen hat. Anfang des Jahres kaufte Apple mit Emotient eine Technologie, die Gefühle deuten kann. Laut Cook übernimmt Apple jedes Jahr 15 bis 20 Unternehmen. Ob noch einmal eine Akquisition in der Größenordnung von Beats by Dre denkbar ist, will der Apple-Chef nicht beantworten.

Beim Thema Augmented Reality, das derzeit durch das Hype-Spiel Pokémon Go vorangetrieben wird, gibt sich Cook deutlich zurückhaltender: „Ich denke, AR ist sehr spannend und eine Kerntechnologie. Und ja, wir machen einiges hinter den Kulissen damit.“ Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass Apple an einem Virtual-Reality-Headset arbeitet.

Ähnlich geheimnisvoll reagiert Cook auf die Frage nach dem Apple Car: „Menschen lieben Überraschungen. Wir haben nicht mehr genug davon in unserem Leben.“ Damit bestätigt der Konzernchef auch die Strategie, so verdeckt wie möglich zu arbeiten – was nicht einfach sei, wie er selbst zugibt.

Nach dem Ende der Jobs-Ära habe er versucht, die Unternehmensphilosophie weiterzuführen. Die größte Änderung der vergangenen fünf Jahre ist Cook zufolge der Mitarbeiterzuwachs, außerdem wurde der Fokus auf soziales Engagement verstärkt. Rat holt sich der Manager unter anderem von Unternehmer und Investor Warren Buffett sowie Ex-US-Präsident Bill Clinton. Für dessen Frau und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton lädt Cook im August übrigens zu einer Fundraising-Veranstaltung.

Der Tod von Steve Jobs habe ihn überrascht, gesteht sein Nachfolger: „Ich dachte, er kommt zurück. Er ist unersetzbar.“ 

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