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Der Roboter der Zukunft wird uns antreiben – und das ist ein Vorteil

von GQ
Es ist ja längst nicht mehr die Frage, ob, sondern wann und wie wir mit Robotern leben werden. Die Mensch-Maschine-Zukunft bedeutet Kollaboration, schreibt WIRED-Chefredakteur Nikolaus Röttger.

Er ist nur ein schuhkartongroßer Kasten auf Rädern und doch steckt in dem neuen Laufroboter von Puma eine gewisse Symbolkraft. BeatBot heißt das kleine Gefährt, das die Werbeagentur J. Walter Thompson für den Sportartikelhersteller entwickelt hat. Es soll Spitzenathleten als Pacemaker dienen und neben ihnen auf der Aschebahn flitzen.

Neun Infrarotsensoren halten BeatBot auf Linie, so dass er autonom über die Rennstrecke sausen kann. LED-Lichter geben den Sportlern Orientierung, zwei GoPros zeichnen das Rennen auf. Per App können Zeit und Geschwindigkeit eingestellt werden. Eine Geschwindigkeit von immerhin 44 Kilometer in der Stunde schafft BeatBot – so schnell wie Usain Bolt rennen kann.

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Es ist schon immer das Wesen von Maschinen gewesen, dem Menschen physisch voraus zu sein. Schneller zum Beispiel, so wie Autos, Eisenbahnen, Flugzeuge. Und doch symbolisiert das BeatBot-Wettkampf-Video eine neue Herausforderung, die unsere Gesellschaft zunehmend prägen wird: Roboter geben die Geschwindigkeit vor, sie treiben uns an, sie werden zunehmend mehr Aufgaben von uns Menschen übernehmen.

Schon jetzt rechnet die OECD damit, dass 40 Prozent aller Geringqualifizierten ihren Job aufgrund von Automatisierung und Digitalisierung verlieren könnten. Maschinen können Pakete ausliefern, Äcker pflügen, Häuser ausdrucken. Sie werden schlauer, können Management-Aufgaben übernehmen, Ersatzteile automatisch nachbestellen, Autos fahren, Fragen beantworten und, wie Zenbo, Senioren an Medikamente erinnern.

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Zenbo ist der neue Haushaltsroboter, den Asus diese Woche präsentiert hat. Er hat einen runden Bauch, sein Gesicht erinnert ein wenig an E.T. oder auch den sympathischen Müllroboter WALL·E – und soll unser neuer Mitbewohner werden. Im Werbevideo rollt Zenbo durch die Küche und gibt Tipps zum Kochen, schaltet auf Wunsch Musik an, erinnert Opa an seine Pillen. Als der plötzlich am Boden liegt, schickt er einen Notruf, beim Video-Call kommt raus: Opa hat nur seinen Schal gesucht.

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Wann Zenbo auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt, sein Preis hingegen schon. Er soll vergleichsweise wenig kosten: 599 Dollar. Roboter werden auch immer günstiger.

Wir werden unter, um und mit Maschinen leben. Zu Hause mit Zenbo und seinen Freunden. In der Luft mit Drohnen. Auf der Straße mit Lieferrobotern von Starship oder dem Aufpasser aus Augsburg (siehe unten). Dort fährt am Königsplatz eine kleine Maschine mit traurigen Augen herum, die das Rauchverbot an der Haltestelle durchsetzen soll. Sie zeigt Zigarettensüchtigen den Weg zum Raucherbereich oder ermahnt sie, dass sie bitte nicht qualmen sollen. Gesteuert wird das Ding per WLAN und App von Mitarbeitern der Stadtwerke, die nicht weit weg sind.

Es wird einen Zeitpunkt geben, an dem die Fernsteuerung nicht mehr notwendig ist, dann kommen solche Roboter allein zurecht. Und wir müssen wiederum mit den selbständig agierenden Maschinen zurechtkommen. Die Mensch-Maschine-Zukunft bedeutet: Kollaboration.

Wir alle müssen den Umgang mit Robotern lernen, uns selbst und unsere Kinder darauf vorbereiten. Dafür brauchen wir ein besseres Bildungssystem. Oder, um es sportlich auszudrücken: das richtige Training. Auch dafür ist Usain Bolts BeatBot ein gutes Symbol. 

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