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Der genetische Angriff auf die Zika-Mücken könnte in einigen Monaten erfolgen

von WIRED Staff
Laut Weltgesundheitsorganisation grassiert das Zika-Virus mittlerweile in 33 Ländern. Tausende Menschen versuchen, mit Desinfektionsmaßnahmen die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Die umstrittene Gen-Technologie namens „Gene Drive“ könnte die Zahl der Überträger und damit auch die Ansteckungsgefahr schlagartig vermindern. Die daran arbeitenden Wissenschaftler gaben nun bekannt, dass die Technologie schon in einigen Monaten einsatzbereit sein könnte.

Bereits vor einigen Tagen berichtete WIRED über den Plan, Mücken genetisch zu modifizieren, damit sie ihre eigene Art zerstören. Das Zika-Virus, das vor allem für schwangere Frauen ein Risiko darstellt, könnte auf diese Weise eingedämmt werden. Der Ansatz in der Gentechnik, der zur Erzeugung von gentechnisch veränderten Organismen genutzt wird, trägt den Namen CRISPR und ist äußerst vielversprechend. Wie nun MIT Technology Review berichtet, könnte die umstrittene Gen-Waffe innerhalb weniger Monate einsatzbereit sein.

Anthony James, Molekularbiologe an der University of California, sagte dazu: „Wir könnten es [die Technologie] ohne Probleme schon innerhalb eines Jahres haben.“ Die drei Labore in den USA, die sich derzeit mit den Gelbfiebermücke, auch Denguemücke oder Ägyptische Tigermücke, beschäftigen, verkündeten jetzt, dass die Technologie zumindest theoretisch in der Lage wäre, die Spezies vollständig auszurotten.

Ein einfacher, unkomplizierter Weg, um das Virus aufzuhalten, existiert nicht. Derzeit gibt es keinen Impfstoff gegen den Zika-Erreger und die Entwicklung eines solchen könnte noch mehrere Jahre andauern. Stattdessen ziehen in den betroffenen Gebieten Tausende Soldaten von Haus zu Haus und versuchen, die Mücken per Hand zu bekämpfen, indem sie Pfützen und Tümpel als Brutstätten zerstören. Die ökologischen Konsequenzen eines genetischen Anschlags auf die ganze Spezies lassen sich derzeit noch nicht abschätzen. Auch im Kampf gegen Malaria könnten genmanipulierte Tiere allerdings schon bald zum Einsatz kommen. 

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