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Genmanipulierte Moskitos sollen helfen, Malaria zu bekämpfen

von WIRED Staff
Malaria gilt als gefährliche, aber auch als vermeidbare Tropenkrankheit, die gemäß dem UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 3 bis zum Jahr 2030 ausgerottet werden soll. Diesem Ziel wollen Forscher nun mit modifizierten, gegen den Malaria-Parasiten resistenten Mücken einen bedeutenden Schritt näherkommen.  

Mithilfe eines infektiösen DNA-Konstrukts haben Wissenschaftler eine Stechmückenpopulation erschaffen, die nahezu vollständig resistent gegen Malariaparasiten der Gattung Plasmodium ist. Dass die Forscher tatsächlich einen Erfolg auf dem umstrittenen Gebiet der genetischen Manipulation von Wildpopulationen errungen haben, belegen die Forschungsergebnisse, die am Montag in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (kurz PNAS) veröffentlicht wurden.

Anthony James, Biologe an der University of California, sagte dazu: „Wir glauben nicht, dass diese Technologie im Alleingang dafür verantwortlich sein wird, Malaria auszurotten. Dies wird vielmehr eine Gemeinschaftsleistung sein.“ Trotzdem seien er und sein Forscherteam zuversichtlich, dass jene Menschen, die heute in den Malaria-gefährdeten Gebieten leben, den modifizierten Mücken eine Chance geben werden. Bis Malaria oder das Denguefieber durch die mutagene Kettenreaktion bekämpft werden können, müssen allerdings noch weitere Versuche durchgeführt werden. Außerdem ist das verwendete CRISPR/Cas-System, eine biochemische Methode zur Erzeugung von gentechnisch veränderten Organismen, nicht unumstritten.

In einigen Ländern ist Malaria auch heute noch das größte Problem für die öffentliche Gesundheit. Viele Tropenmediziner sind der Ansicht, dass die Krankheit nicht durch eine spezielle Methode, sondern mittels umfassender Bemühungen bekämpft werden müsse. Ein Beispiel, wie der effektive Kampf gegen Malaria aussehen kann, findet sich im Tennessee-Tal der Vereinigten Staaten. Dort wurde die Krankheit nämlich in den 1930-er Jahren allein durch eine massive Kampagne gegen Armut und durch den Bau großer Wasserkraftwerke ausgelöscht. 

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