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Auf dem Jupiter stürmt es anders als erwartet

von WIRED Staff
Die Pole des Gasplaneten Jupiter waren lange Zeit kaum erforscht. Die Raumsonde Juno hat sie nun überflogen und zeigt beeindruckende Bilder von überraschend symmetrischen Sturmsystemen. Die Beobachtungen stellen Meteorologen und Planetenforscher vor einige Rätsel.

Auf dem Nordpol des Jupiters kreisen acht gewaltige Zyklone um einen zentralen Wirbelsturm, auf dem Südpol sind es fünf. Diese Stürme haben Durchmesser zwischen 4.000 und 7.000 Kilometern und dürften die größten im ganzen Sonnensystem sein — analog zu ihrer Heimat auf dem größten Gasplaneten, der um unsere Sonne kreist.

Erste Bilder von den Polen hatte Juno schon vor einigen Monaten geliefert – jetzt haben Forscher die Daten analysiert und ihre ersten Erkenntnisse in vier Artikeln im Wissenschaftsblatt Nature publiziert, schreibt die NASA auf ihrer Webseite. Überrascht sind sie dabei davon, dass die Stürme nicht den vorher erstellten Modellen entsprechen: Laut Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio steht ein Paradigmenwechsel bei der Erforschung des Jupiters an.

Eine der Erkenntnisse aus der Juno-Mission ist, dass sich die von der Erde aus beobachtbaren Streifen bis in eine Tiefe von 3.000 Kilometern erstrecken. Diese Schicht des Gasplaneten macht etwa ein Prozent der Gesamtmasse aus und ist nun als primäre Wetterzone ausgemacht. Darunter rotiert der Planet laut den Forschern fast wie ein fester Körper.

Die Sturmsysteme an den Polen Jupiters erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometern pro Stunde und verwirren die Forscher: Obwohl sich die Wirbel mit ihren Ausläufern berühren, wachsen sie offenbar nicht zu größeren Stürmen zusammen, sondern bleiben voneinander getrennte Wirbel. Auf dem Saturn sieht dies anders aus, dort gibt es pro Pol einen Sturm — entsprechend ist eine weitere wichtige Erkenntnis der Mission, dass Gasplaneten nicht alle gleich sind. Die Daten werden die Forschung noch Jahre beschäftigen.

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