Bereits im Mai berichtete WIRED über den stagnierenden Glasfaserausbau in Deutschland. Nun legt der Innovations-Indikator 2017 weitere Probleme offen. Eine Studie, die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt wurde: Akuter Handlungsbedarf besteht nach Meinung der Forscher bei „der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, in Teilen des Bereichs Forschung und Technologie sowie bei digitalen Geschäftsmodellen“.
Daher schafft es Deutschland im Digitalisierungs-Ranking der 35 wichtigen Volkswirtschaften mit 44,3 Punkten nur auf Rang 17. An der Spitze stehen Finnland, Schweden, Israel und Großbritannien. Die Studie hält allerdings auch fest, dass Deutschland weiterhin zu den größten Impulsgebern der Welt gehört und beim Innovationsindikator immerhin Rang vier belegt. In den einzelnen Teilbereichen erreicht die Bundesrepublik jedoch keine echten Spitzenwerte. Anders sieht es beim Nachbar Schweiz aus: „Sie erreicht als einziges Land sehr hohe Werte in allen fünf Teilbereichen des Innovationsindikators“, heißt es im Bericht.
In der Privatwirtschaft seien vor allem bei kleineren Unternehmen und in Branchen ohne großen Technologiebezug Defizite zu beobachten. Außerdem könnten sich durch den mangelhaften Ausbau der Glasfaserinfrastruktur für Deutschland zukünftig erhebliche Wettbewerbsnachteile ergeben. Zuletzt berichtete WIRED über die 5G-Strategie des Verkehrsministeriums: Der Mobilfunkstandard der Zukunft soll bis 2025 flächendeckend in Deutschland bereitstehen. Ohne verstärkten Glasfaserausbau ist das jedoch unmöglich.