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Netflix kappt den Zugang zu seinem Angebot in anderen Ländern

von WIRED Editorial
Das war's dann wohl mit grenzenlosem Film- und Serienkonsum dank der richtigen Software: Netflix hat angekündigt, den Zugriff auf den Katalog anderer Länder per VPN oder Proxy in Zukunft zu verhindern.

Als Netflix vergangene Woche ankündigte, in 130 weitere Länder zu expandieren, war die Freude bei vielen Usern groß: Einfach ein bisschen Geld in vernünftige VPN- oder Proxy-Software investieren, die dem System zuverlässig vortäuscht, dass man aus einem anderen Land zugreift als dem eigenen — und schon steht einem der Netflix-Katalog der ganzen Welt zur Verfügung. Schließlich sieht das Angebot des Streamingdienstes in jedem Land ein bisschen anders aus. Doch zu früh gefreut: In einem Blogpost kündigt Netflix nun an, genau dagegen vorzugehen.

„In den kommenden Wochen wird es auch Nutzern von Proxys oder Unblockern nur noch möglich sein, auf das Angebot des Landes zuzugreifen, in dem sie sich gerade befinden“, schreibt David Fullagar, Vice President of Content Delivery Architecture bei Netflix. Kein US-Netflix mehr in Gelsenkirchen also. Wie das technisch sichergestellt werden soll, verrät Netflix nicht, verspricht aber, dass die neuen Regeln keinen Einfluss auf User haben würden, die keine Software zur Umgehung von Geosperren einsetzen.

Die will der Streamingdienst nach eigenem Bekunden ohnehin am liebsten abschaffen. „Es ist noch ein langer Weg, bis wir Menschen überall die gleichen Filme und TV-Serien anbieten können“, schreibt Fullagar. „Das ist das Ziel, das wir weiterhin anstreben.“ Das Vorgehen gegen VPN und Proxies dürfte also eher auf Druck der Lizenzinhaber von nicht Netflix-eigenen Inhalten geschehen als aus eigenem Antrieb. Seine eigenen Film- und Serienproduktionen will das Portal in allen Ländern gleichzeitig starten lassen.

Für Netflix-CEO Reed Hastings sind VPN-User „eine ganz kleine Fußnote im Vergleich zu digitale Piraterie“, im Gegenteil: „Das bedeutet, dass jemand bezahlen möchte, es aber auf herkömmlichen Weg nicht kann“, sagte er im vergangenen Jahr. Und auch die EU-Kommission will Geoblocking am liebsten abschaffen. Bis 2017 sollen Online-Inhalte, die zum Beispiel auf Plattformen wie Netflix angeboten werden, EU-weit einheitlich verfügbar sein.

Hier lest ihr wie Netflix die Filmverwertungskette revolutionieren will. Außerdem haben wir CEO Reed Hastings zum Interview getroffen

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