Facebook will künftig Wahlkommissionen über Bedrohungen von demokratischen Prozessen sowie über politische Kampagnen informieren. Mark Zuckerberg sprach in einer Videobotschaft unter anderem die Wahlen in Deutschland an. Sein Konzern arbeite daran, die Integrität der Wahl sicherzustellen, indem Fake-Accounts gelöscht wurden, Informationen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ausgetauscht und Sicherheitspraktiken mit den Kandidatenparteien geteilt werden. Er betonte auch, dass es bislang keine Anzeichen für eine groß angelegte und gesteuerte Geheimkampagne zur Beeinflussung der Bundestagswahl gibt.
Die Integrität von Wahlen ist nach Zuckerbergs Meinung eine wichtige Verantwortung von Facebook — Nationen sollten sich auch hier nicht in die Wahlen anderer Ländern einmischen können. Parallel zu Regierungsbehörden werde Facebook weiter Ermittlungen anstellen, was politische Akteure mit welchen Werbeanzeigen tun. Mehr Transparenz und die Markierung von politischen Kampagnen seien unvermeidbar. Es sei unmöglich, alle verbotenen Inhalte vorzeitig zu entdecken und zu entfernen, Verbesserungen in den bestehenden Praktiken seien aber möglich und notwendig.
Nach seiner Elternzeit kehrt Mark Zuckerberg in eine turbulente Umgebung zurück: Von Russland gesteuerte Fake-Accounts sollen den US-Wahlkampf auf Facebook mit gezielten Anzeigen beeinflusst haben. Nun will das Soziale Netzwerk alle Informationen dazu gegenüber den Ermittlungsbehörden offenlegen und Wahlwerbung künftig kennzeichnen. Auch die volle Kooperation mit Sonderermittler Robert Mueller wurde erwähnt. Dieser soll klären, ob Präsident Trump von der russischen Einflussnahme wusste — und stellt somit eine echte Bedrohung für die Präsidentschaft dar.