In den vergangenen Monaten präsentierte die US-Politik eine Schlammschlacht, wie es sie zuvor wohl noch nicht gegeben hat. Die Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump ließen kein Mittel unversucht, um die Gegenseite in schlechtes Licht zu rücken.
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Dann kam die Wahl. Doch das Ergebnis fiel anders aus, als die meisten erwartet – oder wenigstens erhofft – hatten. Der Republikaner Trump entschied das Rennen um die Präsidentschaft eindeutig für sich, obwohl Hochrechnungen und Statistiken gegen seinen Sieg sprachen. Wie es dennoch dazu kommen konnte, werden Analysen zeigen. Ein Blick auf die folgenden Infografiken präsentiert den Wahlkampf aus unterschiedlichen Perspektiven und gibt erste Anhaltspunkte, um den überraschenden Wahlausgang zu verstehen.
1. Zunächst ein Eindruck davon, wie überwältigend Trump gewann
Das Ergebnis der Wahl fällt eindeutig aus: Donald Trump konnte sich 289 der 538 Wahlmänner sichern, Hillary Clinton kommt nur auf 218. Auf Grundlage der Daten von CNN hat dpa die entsprechende Karte erstellt. Achtung, sie ist größtenteils blutrot.
2. Der Rückblick: Noch im Juli sah eine Mehrheit ihn als nicht qualifiziert
Laut einer Erhebung von Statista im Juli 2016 sagten 58 Prozent der US-Wähler damals, Donald Trump sei nicht qualifiziert, um das Amt des Präsidenten anzutreten. Hillary Clinton erreichte in der Umfrage 51 Prozent Zustimmung.
3. Um welche Themen ging es den Leuten bei der Stimmabgabe vor allem?
Die Ansprüche an die Präsidentschaftskandidaten gingen weit auseinander. Von Trump erwarteten Wähler laut den Umfragen nach der Stimmabgabe vor allem, dass er für Veränderungen sorgt. Erfahrung und gutes Urteilsvermögen spielten für Anhänger des 70-jährigen Milliardärs demnach eine untergeordnete Rolle.
4. Und was war mit Vertrauen?
Ein entscheidender Punkt für die Niederlage Hillary Clintons könnte mangelndes Vertrauen der Wähler gewesen sein. Die Demokratin gilt zwar als politisch erfahren, aber wenig glaubwürdig. Ein Grund für dieses Image könnten die durch Hacker ans Licht gebrachten E-Mails der Präsidentschaftskandidatin sein.
5. Die Zahl der Twitter-Follower sagte eigentlich schon alles voraus
Den Kampf um die Twitter-Follower gewann Donald Trump bereits vor geraumer Zeit. Schon im Oktober 2015 verzeichnete er mehr Abonnenten als Clinton. Seitdem konnte er diesen Vorsprung dem Wall Street Journal zufolge stetig ausbauen. Stand heute hat Trump 13,6 Millionen Follower, Clinton kommt auf 10,6 Millionen.
6. It's the elderly, stupid
Ähnlich wie im Fall des Brexits scheint vor allem der ältere Teil der Bevölkerung für das Wahlergebnis in den USA verantwortlich zu sein. Eine Statistik von CNN zeigt, dass 53 Prozent der 45- bis 64-Jährigen sowie 53 Prozent der über 65-Jährigen für Trump stimmten. Wähler im Alter zwischen 18 und 44 Jahren votierten hingegen mehrheitlich für Hillary Clinton. Aus weiteren Erhebungen geht außerdem hervor, dass der größte Teil der Trump-Wähler männlich, christlich und weiß ist. Clinton konnte zudem weit weniger als gedacht die Minderheiten hinter sich versammeln. Und Trump erhielt mehr Stimmen aus diesen Bevölkerungsgruppen als gedacht, wie die New York Times in einer ihrer Datenvisualisierungen eindrücklich zeigen.
7. Auch wenn das Ergebnis viele überrascht: Es kam nicht spontan zustande
Obwohl das Ergebnis der Wahl für die Mehrheit der Beobachter unerwartet kam, war es offenbar trotz anders lautender Umfrageergebnisse schon länger sicher. Eine Statistik der Tagesschau von infratest dimap zeigt, dass sich die Wähler beider Parteien mehrheitlich schon vor Monaten für ihren Kandidaten entschieden haben. Nur wenige legten sich demzufolge kurzfristig fest.
8. Hätte man Matt Groening mal gefragt
Matt Groening, Schöpfer der TV-Kultserie Die Simpsons, hat den Sieg von Donald Trump schon vor 16 Jahren erahnt. In der Folge Barts Blick in die Zukunft aus dem Jahr 2000 hatte Trump einen Auftritt als US-Präsident.
Simpsons-Autor Dan Greaney bezeichnete diese Inszenierung jüngst als „Warnung an Amerika“. Den Produzenten erschien Trump als Präsident damals als die schlimmstmögliche Zukunftsvision, die man sich für die Darstellung eines verrückt gewordenen Amerikas hat vorstellen können. Nun ist sie – für die vielen Kritiker des republikanischen Kandidaten – traurige Realität geworden.
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