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Problem Solver / RefugeesWork bringt Flüchtlinge und Arbeitgeber zusammen

von Timo Brücken
Ein gutes Produkt löst ein großes Problem, lautet eine Startup-Weisheit. WIRED stellt jede Woche Unternehmen, Menschen und Ideen vor, die diesem Grundsatz folgen – Problem Solver eben. Diesmal: Die Webplattform RefugeesWork will Flüchtlingen in Österreich helfen, Arbeit zu finden.

Das Problem? Geflüchtete, deren Asylverfahren in Österreich noch läuft, dürfen nur in Ausnahmefällen arbeiten. Während sie auf die Anerkennung warten, geht ihnen wertvolle Zeit für die Jobsuche verloren. Oft gibt es auf beiden Seiten Berührungsängste. Es gib zu wenige Angebote, die speziell Flüchtlinge und Arbeitgeber zusammenbringen.

Die Lösung? Geflüchtete, deren Asylverfahren noch läuft, dürfen in Österreich sogenannte Volontariate absolvieren. Das heißt, maximal drei Monate im Jahr, zum Zweck der Ausbildung und unentgeltlich. Das macht sich das österreichische Startup RefugeesWork zunutze. Neben festen Jobs und Ausbildungsplätzen für anerkannte Flüchtlinge wird die bald startende Webplattform auch die beschriebenen Ausnahmeverhältnisse an Menschen vermitteln, die noch nicht anerkannt wurden. „So ermöglichen wir Flüchtlingen nicht nur Kontakte zu ArbeitgeberInnen aufzubauen, sondern verbessern auch ihre Vermittelbarkeit durch einen höheren Bildungsstand“, erklärt RefugeesWork-Mitgründer Dominik Beron. Und umgekehrt gehe es darum, „Unternehmen die Potenziale von Flüchtlingen zugänglich machen“.

Gibt's das nicht schon? Ja, in Deutschland zum Beispiel. Auch die Ende 2015 gestartete Jobbörse Workeer aus Berlin will Geflüchtete und Arbeitgeber online zusammenbringen und klingt dabei ziemlich ähnlich wie RefugeesWork. Beron sieht die Besonderheit seiner Plattform für Österreich darin, „dass wir Unternehmen neben der Vermittlung auch über erfolgreiche Bewerbungsgespräche hinaus Unterstützung bieten: etwa bei bürokratischen Hürden, rechtlichen Fragen, der Kommunikation mit Flüchtlingen durch integrierte Chats“.

Wer steckt dahinter? Dominik Beron, Jacob Wagner und Christoph Hauer haben zusammen schon die Vermittlungsplattform für soziale Projekte Alltagshelden gegründet. Unterstützt werden sie bei RefugeesWork von Fatimah Almukhtar und Verena Hanna, die Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe mitbringen.

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Wer glaubt daran? Investoren hat RefugeesWork derzeit keine, die Plattform finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge der Arbeitgeber. Unternehmen mit 1-15 ArbeitnehmerInnen können die Preise selbst bestimmen“, erklärt Beron. Darüber liegt der Beitrag bei 500 pro Jahr oder mehr je nach Unternehmensgröße.

Wie geht es weiter? Aktuell ist die Plattform in der Pre-Launch-Phase, in etwa zwei Wochen soll es losgehen und die erste Stelle vermittelt werden. „Danach werden wir weiter an Zusatzservices für Unternehmen sowie der Internationalisierung arbeiten“, sagt Beron.

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