Die Klage vor dem Landgericht München trägt das Aktenzeichen 12 O 909/16 und ist aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW notwendig, da der Konzern auf eine Abmahnung hin keine Unterlassungserklärung abgegeben hat, berichtet Heise Online. Der Verein stößt sich dabei auch daran, dass es das Upgrade auf Windows 10 nur gegen Zustimmung zur Datenschutzerklärung gibt und die brisanten Klauseln nicht hinlänglich hervorgehoben werden. Insgesamt seien die Formulierungen zudem zu lang, unübersichtlich und unbestimmt.
Nutzer, die sich um den Schutz ihrer Daten sorgen, könnten mit dem Schritt von Windows 7 oder 8 auf Windows 10 tatsächlich ihre Probleme haben: Zwar gibt Microsoft gerne an, dass es für den Kunden die volle Kontrolle über die Einstellungsmöglichkeiten der Datenübertragung gibt, die Schnelleinstellungen verleihen dem Konzern allerdings eine große Macht. Die Datenschützer raten daher dazu, in den Systemeinstellungen entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit Microsoft nicht die vollen Nutzungsrechte an automatisch übertragenen Daten wie Spracheingaben, Kalendereinträgen, Kontakten, Standort und Browserverlauf erhält.
Die neue Klage gegen Microsoft ist nicht der einzige laufende Prozess gegen den Softwarekonzern vor deutschen Gerichten in Sachen Windows 10: Bereits im Dezember mahnte die Verbraucherschutzzentrale Baden-Württemberg den Konzern wegen der Update-Politik des Betriebssystems ab. Auch hier dürfte Microsoft eine Klage ins Haus stehen, da die steten Versuche, Nutzern von Windows 7 und Windows 8 ein neues Betriebssystem unterzujubeln, den Verbraucherschützern deutlich missfallen.
