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CES 2015 / Robo-Luxusautos, Doppel-Waschmaschinen und Handys mit Knick: Was die großen Konzerne zeigen

von Bernd Skischally
Von Virtual-Reality-Displays über Ultra-HD-Fernseher mit Nanokristall-Technologie bis hin zu Curved-Smartphones: Zu Beginn der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf die Neuankündigungen der Großen der Branche. WIRED Germany hat sich in die Schlangen vor den Show-Räumen eingereiht und präsentiert die Highlights der Aussteller.

Mercedes-Benz
Als Reaktion auf die selbstfahrenden Autos von Google, Audi und BMW stellte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Mercedes-Keynote erstmals das Forschungsauto F015 vor. Die Limousine fährt nicht nur autonom und emissionsfrei, im Inneren erinnert sie außerdem an die Lobby eines Fünf-Sterne-Hotels: schwenkbare Sessel, Parkett-Boden und ein Klapptisch mit integriertem Display sollen Wohnzimmer-Atmosphäre erzeugen und vergessen machen, dass man gerade mit 120 Stundenkilomtern auf der Autobahn unterwegs ist. Zetsche lieferte auch gleich eine Antwort auf die Frage, warum menschliche Autofahrer in Zukunft denn unbedingt durch Computer ersetzt werden müssen: „Time, Space und Privacy“ seien die begehrtesten Luxusgüter des 21. Jahrhunderts. Soll heißen: Fahrzeuginsassen sollten die Zeit auf der Straße künftig voll und ganz zum „Arbeiten, Entspannen und Kommunizieren“ nutzen können. Falls jemand aber doch einmal selbst fahren will, ist der Wagen zusätzlich mit einem so genannten „LED Fields“-Feature ausgestattet. Je nachdem, in welchem Modus sich das Auto befindet, automatisches Fahren oder menschlicher Fahrer, wechseln die LEDs nach außen hin ihre Farben. Das könnte in Zukunft für Fußgänger und Polizisten wichtig werden, etwa bei der Frage, wer an einem Unfall Schuld war: Das Auto oder der Fahrer?
 

Hewlett-Packard
Neben neuen 4K-, 5K- und Curved-Monitoren hat Hewlett-Packard sein neues HD-Display HP Zvr präsentiert. In Kombination mit einer 3D-Brille und einem speziellen Eingabestift kann man darauf komplexe 3D-Bildelemente nicht nur darstellen, sondern auch bearbeiten. Die Software für den holographischen Effekt wurde in Zusammenarbeit mit den kalifornischen VR-Programmierern von Zspace entwickelt. Das interaktive 3D-Display richtet sich vor allem an professionelle Anwender wie Designer und Architekten. Oder angehende Ärzte, die laut HP mit dem Zvr an holographisch dargestellte Organe üben können. Für alle, denen hingegen eine extrem hohe zweidimensionale Auflösung genügt, hat HP den 5k-Monitor Z27q mit 5120x2880 Pixeln neu im Sortiment.
 
 

Volkswagen
Nvidia-Chef Jeh-Hsun Huang hatte es am Tag zuvor schon vorweggenommen: Schon bald soll der Innenraum von Autos mit vollvernetzten Displays gepflastert sein. VW ist 2015 zum ersten Mal auf der CES vertreten und bestätigt diese Entwicklung mit dem Golf R Touch: Das Konzeptfahrzeug verfügt über drei via Gestensteuerung bedienbare, hochauflösende Monitore. Zentrales Bedienelement des Cockpits ist ein personalisierbares 12,8-Zoll-Touchdisplay mit einer Auflösung von 2560x1700 Pixeln. Als Software-Vorstufe für die kommende Monitor-Flut soll ab Mitte 2015 das neue Infotainmentsystem App Touch in aktuellen VW-Modellen zum Einsatz kommen. Es soll vorhandene Smartphone-Schnittstellen von Apple und Google ersetzen beziehungsweise ergänzen.

Lenovo
Die Thinkpad-Familie des größten PC-Herstellers Chinas wächst um weitere Modelle, wobei der kleinste auf der CES vorgestellte Neuling der interessanteste ist: Das 13-Zoll-Laptop Lavie Z wiegt unter einem Kilo und ist 16,9 Millimeter dünn. Damit unterbietet Lenovo in beiden Punkten sogar das nur 11-Zoll große MacBook-Air. Die maximale Auflösung des Full-HD-Bildschirms des Lavie Z beträgt 2560x1440 Pixel. Während manche Konferenzbesucher das Laptop-Leichtgewicht — das in einer Alternativ-Variante auch mit einem um 360-Grad klappbaren Touch-Display gibt — ungläubig auf und ab hoben, knipsten andere aufgeregt Selfies mit dem neu vorgestellten Vibe Xtension Selfie Flash — einem Zusatzblitz für Android-Smartphones, der in den Kopfhörereingang gesteckt werden muss und dann in einem Radius von einem Meter die Beleuchtung optimieren soll.  
 
Sony
4K-Fernseher werden zum Massenprodukt, da müssen auch Alltags-Kameras langsam nachziehen. Sony präsentiert mit dem HDR-AX33 deshalb einen neuen Ultra-HD-Camcorder, der mit 3840x2160 Pixeln aufzeichnet und damit eine handliche Alternative zum 4K-Modell der Action-Cam GoPro darstellt. Bei den Fernsehern setzt Sony weiter auf Verflachung: Mit minimal maximal knapp 10 Millimetern darf die Neuvorstellung Bravia X90C bis auf Weiteres als dünnster 4K-TV der Welt bezeichnen werden. Außerdem kündigen die Japaner an, dass ihre vernetzten Fernseher künftig mit Android TV ausgestattet werden. Damit ist Sony neben Sharp der zweite große Fernseh-Hersteller, der auf die Google-Software setzt.

Samsung
Auch in diesem Jahr zählte die Show der Koreaner zu einer der am aufwändigsten inszenierten und bestbesuchten der CES. Doch echte Produktinnovationen blieben aus. Wie LG hat nun auch Samsung einen extrem kontrastreichen Ultra-HD-Fernseher mit Nano-Crystal-Technologie im Sortiment. Außerdem gibt es mit dem SUHD TV JS 9500 ein neues XXL-Curved-Modell. Interessanter war da die Ankündigung, dass im Laufe des Jahres alle Smart-Fernseher von Samsung mit dem Betriebssystem Tizen laufen sollen. Das quelloffene und daher für Entwickler interessante System kommt bislang vor allem in Smartwachtes zum Einsatz. Zusammen mit Content-Anbietern und eigenen Playern wie Milk TV und Milk VR will Samsung so ein „rasch wachsendes Ökosystem“ für seine Fernseher und die Virtual-Reality-Brille Gear VR schaffen.   
 

LG
Consumer Electronics sind nicht nur unterhaltsame Dinge wie Fernseher oder Roboter-Autos, sondern auch klassische Haushaltsgeräte. Eine echte Neuheit auf diesem Gebiet hat LG vorgestellt: Eine Waschmaschine mit zwei abgetrennten und unterschiedlich großen Trommeln. Mit TWIN Wash soll es möglich sein, Strom- und Wasserverbrauch der jeweiligen Menge an Wäsche besser anzupassen. Neben dem G Flex 2, der neuen Variante seines Curved-Smartphones mit geschwungenem 5,5-Zoll-Bildschirm, und einem neuen 4K-Fernseher kündigte LG außerdem noch eine Reihe vernetzter Geräte an. Darunter ein Audio-System, das dafür sorgt, dass einem die Musik beim Wechseln des Raumes folgt. 

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