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Uber bekommt App-Konkurrenz aus der deutschen Taxibranche

von Elisabeth Oberndorfer
Doppelter Ärger für Uber: Der deutsche Taxiverband startet seine eigene Ridesharing-App, während das Startup sich vom Europäischen Gerichtshof eine Erleichterung für den europäischen Markt erhofft.

Ist Uber ein Transportunternehmen oder ein digitaler Service? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Europäische Gerichtshof am Dienstag. Fällt die Entscheidung so aus, dass Uber kein Transportanbieter ist, wäre das Startup von entsprechenden Regulierungen befreit und könnte freier am Markt agieren. Wird Uber allerdings als Transportunternehmen eingestuft, muss sich der Ridesharing-Dienst an Sicherheitsregeln und Vorgaben halten, denen auch traditionelle Taxiunternehmen unterliegen. Ein spanischer Taxiverband warf Uber deshalb unfairen Wettbewerb vor, weshalb der Europäische Gerichtshof jetzt darüber entscheidet.

Mit einer Einstufung als Online-Plattform würde es für Uber einfacher werden, seine Dienstleistungen am europäischen Markt einzuführen, wo sie zum Teil auch wieder verboten wurden. Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs wird nicht vor März erwartet, wie die New York Times berichtet. Das Gericht könnte neben den beiden Optionen auch zu dem Beschluss kommen, dass Uber eine Kombination aus einem Transportunternehmen und einem digitalen Service ist, was den Markteintritt für das Startup aus San Francisco komplizierter machen würde. Die EU warnte die Mitgliedsstaaten im Juni davor, jungen Unternehmen das Wachstum durch Überregulierungen zu erschweren.

In Deutschland hat es Uber jedenfalls nicht einfach, der Dienst UberPop, bei dem Privatpersonen Fahrten anbieten, wurde hierzulande weitgehend gestoppt. Der deutsche Taxi- und Mietwagenverband plant unterdessen eine eigene App, die 2017 launchen soll. Über diese App kann der Nutzer auswählen, ob er ein eigenes Taxi buchen will oder sich eines mit anderen Nutzern teilt. Den Gesamtbetrag zahlt der Passagier, der als letztes aussteigt, die anderen Passagiere zahlen die Fahrt anteilig. Einen ähnlichen Service bietet Uber in den USA mit UberPool an.

Die Genehmigung für den Taxi-Sharing-Dienst hat der Verband bereits, berichtet der Geschäftsführer Thomas Grätz gegenüber der Welt am Sonntag. Das Angebot soll in Hamburg mit 600 Taxis starten. Über den US-Konkurrenten, der sich jetzt beim Europäischen Gerichtshof erklären muss, sagt Grätz: „Wir haben gar nichts gegen Wettbewerb. Wenn er fair ist, sorgt er für Bewegung im Markt und bessere Leistung für die Kunden.“

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