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Oculus-Urteil: Facebook muss eine halbe Milliarde Dollar zahlen

von WIRED Staff
Die Facebook-Tochter Oculus hat Technologie genutzt, die Palmer Luckey entgegen seiner Verschwiegenheitsverpflichtung bei seinem vormaligen Artbeigeber Zenimax hat mitgehen lassen. Zu diesem Schluss ist das Gericht gekommen, vor dem Zenimax geklagt hatte. Insgesamt soll Facebook als Mutterkonzern des Herstellers von VR-Brillen nun eine halbe Milliarde Dollar zahlen.

Palmer Luckey und sein Oculus-Mitbegründer Brendan Iribe müssen 150 und 50 Millionen Dollar Strafe wegen Bruchs der Verschwiegenheitserklärung zahlen. Dazu kommen 200 Millionen vom Konzern Oculus selbst wegen eines NDA-Verstoßes, 50 Millionen für Urheberrechtsverletzungen und 50 Millionen für die Verwendung von Markenrechten, schreibt T3n. Für Facebook ist diese Summe nicht existenziell bedrohlich, dennoch will der Konzern laut Chefin Sheryl Sandberg prüfen, ob sich eine Berufung lohnt.

Die ausgerufene Entschädigungszahlung von Oculus an Zenimax liegt damit noch weit hinter dem, was der Kläger gefordert hatte: Den vollen Kaufpreis der Übernahme durch Facebook, also zwei Milliarden Dollar, wollte das Computerspiele-Unternehmen haben — und hatte diese Forderung im dreiwöchigen Prozessverlauf noch auf insgesamt sechs Milliarden gesteigert. Mark Zuckerberg hatte sich über die Forderungen zuletzt spöttisch geäußert: Er habe vor dem Prozess noch nie von Zenimax gehört. Dabei handelt es sich allerdings um das Unternehmen hinter Entwicklern wie Bethesda und id Software, bekannt durch Titel wie die Fallout-Reihe oder Doom — eine echte Industriegröße also. Auch finden sich im Aufsichtsrat der Firma Persönlichkeiten wie Regisseur und Produzent Jerry Bruckheimer und Präsidentenbruder Robert S. Trump.

Facebook-CEO Mark Zuckerberg hatte im Prozess ausgesagt, dass Facebook als Mutterkonzern kein Wissen von eventuellem Diebstahl geistigen Eigentums der Oculus-Gründer bei ihrem vorherigen Arbeitgeber gehabt hatte. Dieser Aussage hat das Gericht offenbar Glauben geschenkt — Facebook selbst wurde mit keiner Strafe belegt. Wie sich das Urteil auf den Vertrieb der Oculus-Hardware auswirkt, muss sich noch zeigen — ein weiterer möglicher Grund für eine Berufung durch den mächtigen Mutterkonzern.

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