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Goldman Sachs will seine Kunden mit Bitcoin handeln lassen

von Michael Förtsch
Die Investmentbank Goldman Sachs will als erste der Wall-Street-Größen offiziell mit Bitcoin handeln. Das wäre nicht nur ein Ritterschlag für die Kryptowährung, sondern auch ein Beweis für ihren ökonomischen Einfluss.

Vor mittlerweile zehn Jahren wurde erstmals das Whitepaper zu Bitcoin veröffentlicht. In diesem beschrieb der geheimnisvolle Satoshi Nakamoto die Kryptowährung, die abseits von Finanzinstitutionen funktionieren und grenzenlose Geldtransfers ermöglichen soll. Bitcoin sollte mit der Blockchain auf Nachprüfbarkeit und Beweisbarkeit statt Vertrauen basieren. Das war auch eine Reaktion auf die Finanzkrise von 2007, die zahlreichen Menschen ihr Obdach, ihre Pension gekostet und im Jahr 2008 die Bank Lehman Brothers zu Fall gebracht hat. Wie nun die New York Times berichtet, will mit Goldman Sachs als eine der ersten Großbanken einen Geschäftszweig eröffnen, der Kunden den Handel mit Bitcoin ermöglicht. Allerdings soll das zunächst geschehen, ohne dass dafür Bitcoin zum Einsatz kommen.

Statt der Kryptowährung selbst sollen verschiedene Kontrakte fabriziert und angeboten werden, deren Wert an den Kurs und die volatile Wertentwicklung von Bitcoin gekoppelt würden. Sie sollen dadurch parallel zu Bitcoin existieren und die gleichen Risiken und Chancen bieten – aber noch unter der Kontrolle der Bank selbst stehen. Dazu will die Investmentbank mit einem kleinen Team ebenso nötige Regularien und Voraussetzungen prüfen, um in einen echten Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin einzusteigen. Der Anstoß für das Projekt komme dabei nicht aus den Kreisen der Bank selbst. Stattdessen sollen wachsende Nachfragen von Kunden die Bank zur Eruierung gedrängt haben. Zahlreiche Händler würden Bitcoin als ähnliches Wertanlagegut wie Gold verstehen.

„Ich würde mich selbst nicht als echte Gläubige bezeichnen, die aufwachte und sagt, dass Bitcoin die Welt übernehmen wird“, sagt Goldman-Sachs-Managerin Rana Yared. „Fast alle an der Sache Beteiligten haben auch persönliche Skepsis demonstriert.“ Daher sollen auch US-Finanzaufsichtsbehörden stark in den Prozess eingebunden werden. Damit könnte der Vorstoß der US-Bank Bitcoin, Bitcoin Cash und auch anderen Kryptowährungen wie Ethereum mehr Legitimität verleihen. Denn zuletzt haben unter anderem Vertreter von anderen Banken wie Jamie Dimon von JP Morgen Chase Bitcoin als Betrug bezeichnet – eine Äußerung, die der Banker aber mittlerweile bedauert. Vor allem verdeutlicht der Schritt jedoch, welch ökonomische, politische und wirtschaftliche Bedeutung Bitcoin über die vergangenen Jahre erlangte. Wann der Bitcoin-Kontrakthandel startet, würde in den kommenden Wochen bekannt gegeben.

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