Apple befindet sich laut einem Bericht von Bloomberg in Gesprächen mit Comcast/Universal und Warner Bros. Gegenstand der Verhandlungen ist dabei nicht nur, wie viel ein Kunde pro Film bezahlen soll, sondern auch, wie lange Kinos künftig noch ein Exklusivrecht für die Vorführung haben sollen.
Bislang dauert es rund 90 Tage, bis ein Film als Stream erhältlich ist. Künftig könnte es für einen höheren Preis schon 17 Tage nach der Kinopremiere so weit sein — also zu einem Zeitpunkt, an dem ein Film selbst bei mittelmäßigem Erfolg noch in den Kinos zu sehen ist. Dafür erwarten Apple und seine Partner aber auch eine gewisse Zahlungswilligkeit: Zwischen 30 und 50 Dollar soll ein derartiger Stream den Endkunden pro Film kosten.
Der Anreiz für den hohen Preis soll für iTunes-Kunden die Möglichkeit sein, Filme auf dem heimischen Großbildfernseher zu genießen, ganz ohne nervige Sitznachbarn. Den Preis halten beide Verhandlungsparteien, Apple und die Studios, wohl für realistisch. Erste Tests sollen allerdings außerhalb der USA stattfinden, wenngleich hier noch keine Details bekannt sind.
Kinoketten hatten sich während der seit letztem Jahr andauernden Verhandlungen bislang gegen Apples Pläne gewehrt und sehen ihr Geschäftsmodell bedroht. Die Filmstudios versuchen hingegen, mit schnellen Premium-Streams die rückläufigen DVD- und BluRay-Verkaufszahlen wettzumachen.
Disney soll als einziges größeres Studio in Hollywood nicht an einem Deal mit Apple und iTunes interessiert sein. Erst kürzlich hatte der Konzern, dem auch die Marvel-Filme und Star Wars gehören, ein Ende der Kooperation mit Netflix bekannt gegeben. Ein eigener Streamingdienst aus dem Hause Disney soll in den USA schon nächstes Jahr starten — und dürfte auch aus diesem Grund nicht mit Apple kooperieren wollen.