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Mit Skandalen zum Release: Star Wars Battlefront 2

von Gregor Wildermann
Das wohl populärste Film-Franchise der Welt polarisiert immer wieder. Auch das neue Videospiel „Star Wars Battlefront 2“ hat gleich mehrere Skandale losgetreten. Was sagt das über die Spielebranche aus?

Willkommen auf dem Planeten Cantonica und seiner Hauptstadt Canto Bight, wo sich die Reichen einer fernen Galaxie vergnügen. Auf dem Casino-Planeten ist für Geld alles möglich, und das lockt entsprechende Charaktere an. Wem kann man trauen und was lauert hinter der nächsten Ecke?

Szenen von diesem neuen Planeten werden ab Mitte Dezember aller Voraussicht nach im neuen Star Wars Episode 8 - Die letzten Jedi auf der Leinwand zu sehen sein. Manche Videospieler werden sie wohl an das erinnern, was jetzt gerade in ihrer eigenen Realität passiert. Denn auch dort spielen Geld, vermeintliche Tricks und dubiose Geschäfte eine Rolle.

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Bis auf diverse Lego-Umsetzungen gab es bei den Videospielen der Star Wars-Reihe in den vergangenen Jahren nur einen Titel, mit dem sich Fans auch abseits von Kinosaal und Actionfiguren identifizieren konnten: Star Wars Battlefront erschien 2015 als reines Multiplayer-Game, das auf dem Prinzip der Battlefield-Reihe beruht. Dessen System schien auch für Star Wars sinnvoll: Alliierte gegen Nazis, Amerikaner gegen Vietnamesen. Diese Struktur von zwei gegeneinander kämpfenden Fraktionen auf einzelnen Konflikt-Schauplätzen war für den Kampf zwischen Rebellen und Imperium wie maßgeschneidert.

Die vom schwedischen Entwickler DICE umgesetzte Inszenierung der einzelnen Spielwelten von Battlefront ruhte sich aber nicht auf diesem Alleinstellungsmerkmal aus. Vor allem durch seine optischen Ausstattungsdetails und die Einbindung von Originalmusik- und Soundeffekten ergab sich für die Spieler immer wieder das Gefühl, tatsächlich Teil der Saga zu sein. Mit der Ankündigung einer Fortsetzung versprach DICE, diese Erfahrung fortzusetzen und um eine Einzelspielerkampagne zu erweitern. Erzählt wird sie aus der Perspektive von Iden Versio, Mitglied des imperialen Inferno-Squad.

Schnell sollte der Vorfreude auf Star Wars Battlefront 2 aber der Zorn der Fans folgen: Noch in der Woche vor dem offiziellen Verkaufsstart des Titels stellten Tester einer Vorabversion fest: Es würde 4528 Stunden dauern, um genug Punkte zu sammeln, um alle Spielinhalte freischalten zu können. Vor allem für Helden wie Luke Skywalker, Darth Vader, Chewbacca, Imperator Palpatine oder Leia Organa würde es besonders lange dauern. Electronic Arts reagierte und reduzierte die benötigte Zahl an Stunden um 75 Prozent. So brauchen Spieler für Darth Vader nicht mehr wie bisher 60.000 Punkte, es reichen 15.000.

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Bei einem Skandal aber blieb es nicht: Eine staatliche Untersuchungskommission in Belgien will prüfen, ob die im Spiel verteilten Loot-Boxen gegen das Glücksspielverbot verstoßen, und ob die Behörden eine Strafzahlung verlangen sollen. Solche Boxen funktionieren wie Überraschungseier, deren Inhalt vorher nicht bekannt ist. Diese Spielidee klingt reizvoll, aber um gute Boxen zu bekommen, sollten Spieler bezahlen.

Die fragten sich weltweit: Können nur noch besonders reiche Spieler und Spielerinnen in die höchsten Levelstufen vordringen? Und was machen Eltern, die in einem ab 16 Jahren freigegebenen Spiel plötzlich Glücksspielelemente wiederfinden?

Dabei ist das Problem im Grunde der Spiele-Branche geschuldet. Ähnlich wie bei den Kinofilmen bilden die ersten Wochen nach der Veröffentlichung die Kernzeit für den Umsatz eines Games. Danach verlieren auch Onlinetitel mit Star Wars im Namen an teilnehmenden Spielern und weltweit müssen sich Publisher und Entwickler Ideen ausdenken, wie ein Game auch dann noch interessant bleibt, und wie es weiter Geld verdient.

Das hat in der Vergangenheit schon öfter für Aufregung bei neuen Spiele-Titeln gesorgt – längst haben Spieler erkannt, dass es mit dem üblichen Ladenpreis von 60 Euro für ein Spiel nicht mehr getan ist. Mit sogenanntem DLC (Downloadable Conent) und oder Season Pässen versuchen viele Spieleentwickler auch danach Inhalte aus demselben Spiel zu verkaufen. Das ist eine bedenkliche Entwicklung, die auch die Wut der Fans rund um die Helden in Star Wars Battlefront 2 und um dessen Loot-Boxen erklärt. Würden sich die Entwickler ein bisschen weniger so verhalten, als lebten sie in der Stadt Canto Bight, könnten sie Vertrauen bei ihren Kunden zurückgewinnen.

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