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Project Loon funkt nun 1.000 Kilometer weit

von WIRED Staff
Das einstige Google-Projekt Loon hat es erstmals geschafft, ein Internetsignal über 1.000 Kilometer zu übertragen, indem es von Ballon zu Ballon geleitet wurde. Das ermöglicht künftig lange Ketten von Ballons zur Datenübertragung, selbst wenn die nächste Bodenstation weit entfernt ist.

Erst im Juli wurde das Project Loon als eigenständiges Unternehmen aus der Google-Forschungsfirma X ausgegründet. Das hatte nun auch seinen ersten großen Erfolg bei der Weiterentwicklung seiner Internet-Ballons zu verkünden. Denn nun soll es gelungen sein, eine Internetverbindung zwischen sieben Ballons zu schalten, die ganze 1.000 Kilometer überbrückte. Bei einem weiteren Test gelang es sogar, Daten zwischen zwei einzelne Ballons zu senden, die 600 Kilometer von einander schwebten. Die Reichweite der Stratosphärenballons ist damit massiv gestiegen. Vor zwei Jahren war es den Entwicklern erstmals möglich, Ballons bis zu 100 Kilometer von einender zu stationieren ohne Datenverluste und Verbindungsabbrüche hinnehmen zu müssen.

Um über große Distanzen funken zu können, benutzen die Ballons frei ausrichtbare Parabolantennen, die eigens für das Unternehmen angefertigt werden. Diese müssen stets den am entfernten Horizont schwebenden Nachbarballon im Fokus haben, um das Signal zu übertragen. Da die Ballons jedoch in ständiger Bewegung sind, ist die technische Herausforderung entsprechend groß. Zuvor hatte Loon mit optischem Richtfunk experimentiert. Allerdings hatte sich diese Technik als zu „wenig tolerant erwiesen.“ Denn was Loon versuche, wäre das „Äquivalent dazu, einen Ball in einen 100 Meter entfernten Mülleimer zu werfen“, sagt der Ingenieur Salvatore Candido.

Weniger kompliziert ist es, die Verbindung zwischen den Ballons dann an die Nutzer am Boden weiterzureichen. Das gelingt mit einer LTE-Verbindung, die von einer weiteren Antenne nach unten strahlt. Auf diese Weise könne eine einzelne Bodenstation genutzt werden, um ein riesiges Gebiet mit Internet zu versorgen – ganz gleich, welches Terrain es habe.

Noch während Loon bereits in einigen Gegenden der Welt großflächige Tests für seine Internetverbindung per Ballon durchführt, wird die Technik weiter entwickelt. Gehe alles nach Plan, könne im kommenden Jahr die kommerzielle Nutzung starten. Hierfür will Loon beispielsweise mit Mobilfunk- und Internetanbietern wie in Kenia zusammenarbeiten, die Kunden eine Internetverbindung anbieten wollen aber das aufgrund fehlender Infrastruktur bisher nicht können.

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