Zugunsten von Telekommunikationsanbietern wie AT&T, Comcast und Verizon sollen die unter der Obama-Administration eingeführten Regelungen zum Schutze der Netzneutralität wieder zurückgebaut werden. Die US-Telecom-Regulierungsbehörde FCC hatte die Abschaffung der Netzneutralität in den USA vor einigen Monaten initiiert. Wie unter anderem die BBC berichtet, protestieren dagegen am Mittwoch zahlreiche Tech-Giganten und große Internetportale — darunter auch Netflix, Kickstarter, PornHub und Etsy.
Corey Price, Vizepräsident von PornHub, sagte dazu: „Die Netzanbieter könnten jenen Content-Anbietern, die gewillt sind, mehr zu zahlen, spezielle Schnellwege anbieten.“ Das wiederum würde ihm zufolge langsames Streaming bedeuten — vor allem für Video-Plattformen hätte das fatale Folgen. Auf den Portalen werden im Verlauf des Tages daher entsprechende Meldungen und Banner erscheinen, die auf die Wirkung fehlender Netzneutralität hinweisen oder diese sogar simulieren. Auch der bekannte Schauspieler und Moderator Stephen Fry wies auf Twitter auf die Folgen hin.
Laut BBC-Informationen haben sich rund 80.000 Webseiten und Service-Anbieter dem Protest angeschlossen. Amazon, Facebook und Google nehmen ebenfalls teil, haben aber noch keine Details über die Art ihres Protestes verkündet. Kurioserweise unterstützt auch AT&T den Protest, obwohl sich das Unternehmen in der Vergangenheit gegen die Netzneutralität ausgesprochen hatte. Ob der Protesttag eine Wirkung auf den Rückbau der 2015 beschlossenen Regelungen haben kann, muss sich nun zeigen.