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Zu wenig Diversität: Google Brains Chef sorgt sich um KI

von Joely Ketterer
Geht es um Künstliche Intelligenz, scheint oft die größte Angst eine Machtübernahme der Roboter zu sein. Eine Koryphäe der Forschung sieht das Problem ganz woanders: nämlich in der Denkweise der Computer. 

Eine Weltübernahme der Künstlichen Intelligenz hält er für ziemlich absurd. Dafür macht sich der Chef des Google Brain Teams, Jeff Dean, über Vielfältigkeit Gedanken. Während eines Reddit AMA am 11. August schrieb er, es sei in Wahrheit „die fehlende Diversität in der KI-Forschungsgemeinschaft und allgemein in Informatik“, die ihn beunruhige.

Google Brain möchte Maschinen entwickeln, die die Lebensqualität steigern. Diese Mission kann aber nur gelingen, wenn verschiedene Perspektiven und Hintergründe im Entwicklungsprozess eine Rolle spielen und Einfluss nehmen. Forscher und Entwickler im Bereich der Computer-Wissenschaften sind aber meistens von einer Spezies: männlich, weiß. Wie kann so eine Technnologie herangezogen werden, die später selber vielfältig denken soll? 

Barrieren für manche Gesellschaftsgruppen im Tech-Bereich sind ein altes Thema. Ohne Lösung, findet Dean, könne es dem Prozess, „humanistisches Denken“ zu entwickeln, ein Bein stellen.

Einige große Unternehmen versuchen schon, diese Problematik vorzubeugen. Apple zum Beispiel veröffentlichte auf seiner „Diversity and Inclusion“ Website kürzlich Daten, die eine Verbesserung der Situation im eigenen Unternehmen zeigen sollen: Die Prozentzahl der weiblichen Neueinstellungen ist von 31% (2014) auf 37% (2016) gewachsen. Die Zahl der Ernennungen aus unterrepräsentierten Minderheiten ist von 21% auf 27% gestiegen. Über den Anteil von Frauen in führenden Entwickler- und Unternehmenspositionen sagen diese Zahlen dennoch wenig.

„Meiner Erfahrung nach, wann immer man Menschen zusammenbringt mit verschiedener Expertise, verschiedenen Perspektiven etc., erreicht man im Endeffekt Dinge, die keiner von ihnen alleine könnte, weil es keine einzelne Person gibt, die alle nötigen Fähigkeiten und Blickwinkel besitzt“, schreibt Dean. Nur so ließen sich engstirnige KIs verhindern.

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