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So will Google die Virtual Reality aufmischen

von Michael Förtsch
Google greift die Virtual-Reality-Vorreiter Oculus Rift und HTC Vive an. Mit der gerade auf der Entwicklerkonferenz I/O vorgestellten Plattform Daydream soll VR nämlich ein fester Bestandteil von Android werden. Dazu hat Google gleich auch noch ein eigenes Headset samt Controller vorgestellt.

Die Zeit der aus Pappe gebastelten VR-Brille Google Cardboard soll in ein paar Monaten vorbei sein. Wie Google auf der Keynote zur Entwicklerkonferenz I/O ankündigte, wird das bisherige Virtual-Reality-Experiment unter dem Namen Daydream nun ein integraler Aspekt der Android-Welt werden.

Dabei handelt es sich laut Googles Virtual-Reality-Entwicklungschef Clay Bavor nicht um eine spezielle App oder Hardware, sondern um ein Gesamtkonzept. Dieses beginne damit, dass Virtual Reality ab der kommenden Smartphone-Betriebssystem-Generation Android N zum grundsätzlichen Bestandteil werde.

Ein VR-Modus soll das Telefon in einen speziellen Betriebsstatus bringen und auf die Daydream Home getaufte Bedienoberfläche umschalten, die mit ihren großen Kachel-Symbolen an das Interface von Oculus erinnert. Virtual-Reality-Programme erhalten dabei bevorzugten Zugriff auf die Ressourcen des Gerätes, wodurch die Eingabeverzögerung auf 20 Millisekunden reduziert werden soll.

Ebenso hat Google festgelegt, welche Anforderungen ein Smartphone bezüglich Sensoren, Display und Rechenkraft erfüllen muss, um „ein großartiges Virtual-Reality-Erlebnis“ zu bieten. Welche das sind, behält das Unternehmen derzeit aber noch für sich. Jedenfalls sollen entsprechende Geräte ein Daydream-Ready-Label bekommen. Samsung, HTC, Huawei, LG, Xiaomi, Asus und weitere Hersteller würden bereits an passenden Smartphones arbeiten, so Google.

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Auch eine eigene Virtual-Reality-Brille hat Google entworfen, in die das Smartphone so wie bei Cardboard oder Samsungs Gear VR eingespannt wird. Dabei hatten die Google-Entwickler nach eigener Aussage vor allem den Tragekomfort, das Gewicht und die Linsenqualität im Fokus. Die Google-VR-Brille soll auch anderen Herstellern als Referenz für ihre Headsets dienen. Allerdings wurde sie leider nur als Animation gezeigt, technische Details und mögliche Preise wollte Google noch nicht verraten.

Den letzten Teil des Daydream-Konzeptes bildet ein kleiner Controller, der mit seiner schlanken ovalen Form verdächtig an die Oculus Remote erinnert. In ihm sind ein Magnetometer, Beschleunigungssensoren, zwei Buttons und ein klickbares Touchpad verbaut, die ein leichtes und präzises Navigieren in den Menüs ermöglichen sollen. In Games hingegen, so demonstrierte Google-VR-Chef Clay Bavor, kann er als Bewegungssteuerung eigensetzt werden, beispielsweise als Angelrute oder Waffe.

Im Herbst 2016 sollen das Daydream-VR-Headset und der Controller verfügbar sein. Dann sollen auch passende Apps von Google bereitstehen, die sich in einer eigenen VR-Sparte des Google Play Store finden lassen. Darunter natürlich YouTube, Street View und Play Filme, aber auch eine Mini-Spiele-Sammlung namens Playground, in der unter anderem ein Papierdrachen durch die Luft gelenkt werden kann.

Allerdings wollen auch Ubisoft, Electronic Arts, CCP Games und verschiedene Indie-Entwickler wie Underworld-Ascendant-Macher OtherWorld Entertainment die Daydream-Plattform unterstützen. So sollen etwa der Weltraum-Shooter Gunjack Next und das Rennspiel Need for Speed: No Limits optimiert für Daydream erscheinen. Auch Netflix, das Filmstudio Lionsgate, IMAX und HBO arbeiten an passenden VR-Anwendungen.

Weil Google die genauen technischen Daten noch zurückhält, lässt sich schwer einschätzen, ob Daydream Oculus Rift und HTC Vive in Sachen Entertainment Konkurrenz machen könnte. Allerdings dürfte Googles Headset neben Samsungs Gear VR wohl die niedrigste finanzielle Hürde beim Einstieg in die Virtual Reality darstellen und so einige Entwickler motivieren, ihre Games und Apps auch für die Plattform umzusetzen. 

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