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Die neue Browser-Variante von WhatsApp ist Schrott

von Max Biederbeck
Mit seiner neuen Browser-Variante WhatsApp Web hätte die Facebook-Tochter endlich eine Alternative für den Büro-Alltag ihrer User auf den Markt bringen können. Auch wir in der WIRED-Redaktion freuten uns heute Morgen über die Nachricht. Was folgte, war Enttäuschung.

Update: Mittlerweile gibt es eine iOS-Version. Seitdem ist unser Autor sehr zufrieden mit dem Produkt.

Irgendwie hat Whatsapp mit seinem neuen Produkt ja schon meinen Nerv getroffen. Zumindest in der Theorie könnte es mir durchaus helfen, eine Browsererversion des Messengers auf dem Desktop-PC oder Mac zu haben. Das hört sich doch gut an: Ich müsste im Büro nicht mehr dauernd auf mein Handy schielen, wenn mir jemand schreibt. Das kommt nämlich nicht sonderlich gut beim Chef an. Genauso wenig das ewige Vibrieren oder der Lichtalarm. Deswegen: Ja, Bitte! Andere Dienste laufen auf dem Browser, endlich zieht auch mein (durchaus ungewollt) wichtigstes Kommunikations-Tool nach. Eine willkommene Nachricht also. Dachte ich jedenfalls heute Morgen — und scheiterte dann schon am Download.

Ohne den passenden QR-Code-Scanner gibt es kein WhatsApp Web.

Denn der antiken WhatsApp-Version auf meinem iPhone fehlt der passende QR-Code-Scanner. Den brauche ich, um die Browser-Variante überhaupt erst benutzen zu können. WhatsApp bietet ihn aber nur für seine Android-Versionen an. „Leider ist es uns momentan nicht möglich, den Web-Client für unsere iOS Benutzer zur Verfügung zu stellen, da es Limitierungen bei der Apple-Plattform gibt“, schreibt das Unternehmen auf seinem Blog. Ich frage zurück: Warum nicht einfach eine Browser-basierte Anmeldefunktion statt diesem umständlichen QR-Quatsch?

Ich wollte das WhatsApp Web aber natürlich trotzdem testen. Zum Glück hatte ein Kollege sein Android-Smartphone parat. Wir hatten also den Scanner. Jetzt müsste es gehen. Nur noch den QR-Code auf der Whatsapp Seite einscannen  und ... wir bekommen keinen QR-Code.

Das Ganze wirkt wie ein Rätselschloss aus „Zelda“.

Sondern eine Nachricht: „Whatsapp Web funktioniert nur in Google Chrome.“ Ich hoffe, ich bin gerade nicht der einzige, der an eins der Rätselschlösser aus „Zelda“ denken muss: „Suche den Großen Schlüssel, um zum Endboss durchgelassen zu werden!“ Im Ernst: Es gibt so viele Browser, und die Erweiterung soll nur auf einem laufen? Das klingt nicht nach einem ernsthaften Web-Addon, das klingt nach einem Open-Beta-Testballon.

Nun gut, eigentlich bin ich treuer FireFox-User, aber für den Test lade ich natürlich auch Chrome herunter. Und endlich, da ist der Code (eine „Zelda“-Melodie klingelt in meinen Ohren). Ich lade WhatsApp Web herunter und es funktioniert. Für ein paar Minuten.

Denn der Kollege hat leider vergessen, sein Handy über Nacht aufzuladen und sein Akku stirbt (vermutlich haben wir zu viele QR-Codes gescannt). Das Problem daran: Das Web-Addon funktioniert nur so lange, wie das Handy selbst online ist. Kappt die Verbindung, weil das Netz zusammenbricht, oder weil der Akku den Geist aufgibt, bricht auch die Browser-Verbindung zusammen. Wer also glaubt, er könne tagsüber im Büro seine Telefonbatterien schonen, indem er auf den Computer umsteigt, der irrt sich. Wer unterwegs den Laptop benutzen will, um Freunde mit WhatsApp zu erreichen, kann das vergessen (wenn es nicht sowieso über das Handy geht). Klar, man muss die Nummern synchronisieren, damit so ein Service funktionieren kann, das könnte aber auch einmalig passieren und braucht keine dauerhafte Verbindung zwischen Smartphone und Computer.

Summa summarum bleibt deshalb festzuhalten: Das Addon ist leider Schrott, weil man es nicht wirklich benutzen kann. Der Chef schaut weiter böse. Der Akku entleert sich nach wie vor viel zu schnell. Und wir müssen weiter mit den Daumen auf unseren kleinen Bildschirmen rumtatschen. 

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von WIRED Staff