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Wer kauft die Internationale Raumstation ISS?

von Elisabeth Oberndorfer
Die NASA hat angekündigt, die International Space Station an ein kommerzielles Unternehmen zu verkaufen. Als potenzielle Interessenten werden Boeing und SpaceX gehandelt.

Die NASA will in den nächsten Jahren die Internationale Raumstation ISS verkaufen. Das hat NASA-Manager Bill Hill im Rahmen eines Pressegesprächs vergangene Woche angekündigt und erklärt: „Unser Wunsch ist es, dass die ISS von einer kommerziellen Organisation übernommen wird, damit die Forschung im niedrigen Erdorbit fortgesetzt werden kann.“ 

Als Zeitrahmen nennt die Raumfahrtorgansation die 2020er Jahre. Die US-Regierung hat die Finanzierung der ISS bis 2024 gesichert, weshalb ein Verkauf in dieser Zeit nahe liegt. Auch andere NASA-Mitarbeiter bestätigten den Wandel der ISS zur kommerziellen Raumstation.

Diese Ankündigung wirft die Frage auf, wer die ISS übernehmen und weiter betreiben könnte. Boeing ist seit Beginn an ein wichtiger NASA-Partner für die 16 Jahre alte Raumstation und stellt unter anderem technische Ressourcen und Personal zur Verfügung.

Die Zusammenarbeit wurde vergangenes Jahr um weitere fünf Jahre verlängert, die Kooperation wird mit 1,18 Milliarden US-Dollar bewertet. Eine der Aufgaben von Boeing ist es, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen und so zu analysieren, ob die Raumstation noch bis 2028 betrieben werden soll. Damit wäre die Raumfahrttochter des Konzerns ein naheliegender Käufer der ISS.

Ein weiterer ISS-Lieferant ist Elon Musks Raketen-Startup SpaceX. Das Unternehmen versorgt die Station mit Materialien und will künftig auch Astronauten mit seiner Dragon-Rakete zur ISS bringen. Daneben plant SpaceX auch eine Mission zum Mars, doch Musks Interesse an der Kommerzialisierung des Weltraums könnte auch sein Unternehmen zum potenziellen Käufer machen.

Blue Origin, der 2000 von Amazon-Chef Jeff Bezos gegründete Raketenbauer, hat erst seit einigen Monaten eine offizielle Partnerschaft mit der NASA. Für die Raumfahrtbehörde führt Blue Origin künftig Flüge für Forschungszwecke durch. Auf einen Deal für ISS-Versorgungsflüge wartet Blue Origin bisher vergeblich, was sich bei einer Kommerzialisierung der Raumstation ändern könnte.

Interessant beim Verkauf der ISS dürfte auch der Preis werden. 150 Milliarden US-Dollar hat die Station der NASA bereits gekostet. Das hat nicht mal Elon Musk eben in der Brieftasche.

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