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Johnny Haeuslers digitaler Wunschzettel

von Johnny Haeusler
Mehr Privatsphäre, bitte. Endlich sinnvolle Vernetzung. Und weniger Farben auf dem Smartphone-Display. Was sich Johnny Haeusler fürs kommende Jahr wünscht.

Wahrscheinlich bin ich etwas zu spät dran, aber wir können ja in einem Jahr mal nachschauen, ob sich einer meiner Wünsche erfüllt hat. Also: Lieber Weihnachtsmann, in Sachen Digitales wünsche ich mir für 2016:

#1 Ein sinnvolles Internet der Dinge
Ich gebe zu, dass ich Skeptiker bin beim Internet der Dinge. Ich erkenne zwar den Sinn der Vernetzung aller stromverbrauchenden Geräte, um beispielsweise Bedarf und Verbrauch abzugleichen und Ressourcen besser verwalten zu können. Wieso ich aber Fünf-Euro-Lichtschalter durch 150 Euro teure WLAN-fähige Schalteinheiten ersetzen soll, die ich nur noch mit einer Smartphone-App bedienen kann, erschließt sich mir nicht. Aber ich bin da wohl eine Ausnahme, weil ich Zimmerbeleuchtung ausschließlich dann benötige, wenn ich mich im Raum befinde — es gibt bestimmt sehr viele Menschen, die das Licht in ihrem heimischen Wohnzimmer vom Büro aus einschalten müssen.

Ich wiederhole mich, aber solange es keine Maschinen gibt, die meine schmutzige Kleidung waschen, trocknen, falten und wieder in den Schrank legen, und solange in und auf diesem Schrank nicht automatisch Staub gewischt wird — solange soll mir keiner was von „Zukunft“ erzählen.

Wenn ich irgendwann mal alle für mich relevanten und ansonsten verschlossenen Türen allein durch meine Anwesenheit öffnen kann, können wir weiterreden. Vorher ist das „Internet der Dinge“ in meinen Augen nichts als Hype.

#2 Ein neues E-Mail-System
E-Mail ist immer noch das Herzstück der Online-Kommunikation und es nervt. Wir ersticken in hunderten täglichen Mails, die Chat-Geschwindigkeit erreichen, To-Do-Listen und Projektmanagement ersetzen, zu groben Missverständnissen führen und unseren digitalen Alltag zum Horrortrip machen können. Ich weiß nicht genau wie, aber das muss sich grundlegend ändern. Ich wünsche mir, dass jemand E-Mail völlig neu macht. Danke, ganz lieb.

#3 Die Achtung meiner Privatsphäre als Grundeinstellung
Ich möchte, dass jedes digitale Gerät und jeder Online-Service meine Daten in der Grundversion verschlüsselt und ohne Zugriff für Dritte behandelt. Über jede Öffnung und andere Nutzung muss mich der Dienst informieren und dafür meine Einwilligung im Klartext einholen — nicht im elften Absatz der AGB. Klar würde das etwas nerven. Ich möchte es trotzdem.

#4 Ein Smartphone mit E-Ink-Display
Oder mit irgendeiner anderen stromsparenden Graustufen-Display-Technologie, durch die ich mein Smartphone eine Woche lang ohne Aufladung nutzen kann. Angeblich will das niemand. Ich schon. Ich würde dafür auf eine integrierte Kamera verzichten oder hätte halt eine digitale Schwarz-weiß-Kamera. It's not a bug, it's a feature!

#5 Die blöden Cookie-Warnungen sollen weggehen
Und die blöden Cookies auch.

Am allermeisten aber wünsche ich allen entspannte, gesunde und friedliche Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr. Danke fürs Lesen!

In der vergangenen Woche wunderte sich Johnny Haeusler über die seltsame Kommunikationskultur von Internetforen. Die nächste Folge seiner Kolumne lest ihr im neuen Jahr. 

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