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Die Foto-App Prisma geht auf ungeahnten Erfolgskurs

von Elisabeth Oberndorfer
Nachdem die russischen Entwickler der Foto-App Prisma bereits im Juni die App-Charts in ihrer Heimat gestürmt haben, erobern die bunten Filter jetzt auch Deutschland.

Wer noch kein Foto gesehen hat, das durch einen Prisma-Filter gejagt wurde, war in der vergangenen Woche nicht im Internet unterwegs. Die App verwandelt einfache Fotos in als Kunstwerk anmutende Bilder. Dabei ist Prisma allerdings mehr als ein Instagram-Klon, sondern setzt für die Filter Künstliche Intelligenz ein.

Entwickelt wurde die App von Alexey Moiseenkov, einem russischen Entwickler der zuvor als Produktmanager bei Internetkonzern Mail.ru tätig war. Sein ehemaliger Arbeitgeber ist einer der ersten Investoren, Prisma hat zudem schon Geldgeber aus den USA angezogen.

Wie viel finanzielle Unterstützung Moiseenkov für seine Idee erhalten hat, verrät er nicht. Die im Juni gelaunchte iOS-App konnte jedenfalls eine beachtliche Reichweite aufbauen. In der ersten Woche wurde Prisma im russischen App-Store 1,6 Millionen Mal heruntergeladen. Damit schaffte es der Newcomer im Heimatmarkt sowie in Kasachstan, Estland, Lettland, Moldawien, Usbekistan und der Ukraine an die Spitze der Charts.

Von anderen Foto-Apps unterscheidet sich Prisma dadurch, dass Bilder nicht einfach bearbeitet werden. Das junge Unternehmen setzt bei den Filtern eine Künstliche Intelligenz ein, die Fotos im ausgewählten Filter nachbildet. Das Prisma-Bild entsteht durch neurale Netzwerke und Algorithmen, die das Foto im Stil eines Kunstwerks nachzeichnen.

So passiert die Bildbearbeitung nicht direkt am iPhone, sondern über den Server der App. Bei einer Wifi-Verbindung braucht Prisma etwa zwei Sekunden, um das Bild zu erstellen. Dieser Ansatz ist nicht neu, die App Dreamify versuchte vergangenes Jahr ein ähnliches Konzept. Das deutsche Unternehmen Deepart lässt ebenfalls Gemälde von Künstlicher Intelligenz nachbauen.

Prisma schaffte es im Gegensatz zu den Mitbewerbern aber, innerhalb kurzer Zeit weltweit Aufmerksamkeit zu erhalten.

Moiseenkov will mit Prisma vorerst 40 Filter anbieten, eine Android-Version soll noch diesen Monat veröffentlicht werden. Außerdem arbeitet das Startup bereits an einer Videofunktion. Aktuell verzeichnet Prisma eigenen Angaben zufolge 300.000 App-Installationen pro Tag.

In Sachen Datenschutz versichert der Gründer, dass die Nutzerfotos nicht gespeichert werden, die generierten Bilder werden nach kurzer Zeit wieder gelöscht. Geld verdienen will das russische Team voraussichtlich mit gesponsorten Filtern. Anfragen dafür gibt es laut Entwickler Moiseenkov bereits.

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