Im Oktober 2014 war das Virgin-Galactic-Raumschiff VSS Enterprise in der Mojave-Wüste havariert. Dabei wurden der Co-Pilot Michael Alsbury getötet und der Pilot Peter Siebold schwer verletzt. Der Nachfolger VSS Unity hat nun seinen zweiten erfolgreichen Test absolviert. Mit aktiviertem Raketentriebwerk erreichte es innerhalb von 31 Sekunden eine Geschwindigkeit von Mach 1,9 und eine Flughöhe von rund 34,9 Kilometern – und das trotz einer Umgestaltung des Innenraums und der damit verbundenen Verschiebung des Schwerpunktes, wie The Verge anmerkt.
Der Flug der zweiten Ausgabe der SpaceShipTwo getauften Raumschiffklasse startete wie üblich auf dem Mojave Air and Space Port. Von dort wurde die VSS Unity vom Trägerflugzeug WhiteKnightTwo in die Höhe gehievt. Bei 13,8 Kilometern wurde das kleine Weltraumflugzeug dann ausgeklinkt und zündete sein Triebwerk. Im Regelbetrieb, bei dem es Touristen über die 100-Kilometer-Höhenlinie bringen soll, würde dieses für eine volle Minute brennen. Für den Rückflug werden die Flügel für eine sanfte Gleitflug umgeklappt, sodass das es ohne Antrieb sicher zurück auf den Boden schweben kann.
Erste Flüge mit Passagieren hätten eigentlich schon vor Jahren stattfinden sollen. Richard Branson selbst hatte einst angekündigt, dass er beim ersten Orbitalflug gen Ende 2013 an Bord sein würde. Noch vor dem Unfall der VSS Enterprise wurde dieser auf Anfang 2015 verschoben. Nach dem aktuellen Testflug, so hatte Branson nun verkündet, wäre Virgin Galactic „irgendwas zwischen zwei oder drei“ weitere Probeläufe davon entfernt, erste Menschen ins All mitzunehmen. Laut Branson gibt es eine Menge Vorbesteller für kommerzielle Flüge mit der VSS Unity und ihren Schwester- sowie Nachfolgeschiffen. Er selbst unterziehe sich gerade einem Training, um fit genug für Trip zu sein.