Im Juni 2013 haben fünf US-Studenten einen Wetterballon samt einer GoPro-Actionkamera auf die Reise in die Stratosphäre geschickt. „Das ganze kostete mich und meine vier Freunde einige Monate an Planung“, schreibt einer der Amerikaner auf Reddit. Um die Konstruktion später wiederzufinden, hatten sie ein Smartphone mit der GPS-App myTracks gemeinsam mit der Kamera in einen Würfel aus einem 3D-Drucker gepackt. Via SMS sollte das Telefon in regelmäßigen Abständen die gegenwärtige Position durchgeben. Nach dem Aufstieg in die Höhe kam das Studentenprojekt auch wie geplant wieder zur Erde – blieb aber dann ohne jegliches Lebenszeichen.
Die Schuld der Studenten war das nicht, sondern die des Kommunikationsdienstleisters AT&T. „Das Problem war, dass die Netzabdeckungskarte von AT&T nicht ganz korrekt war“, so einer der Ballonkonstrukteure, der auf Reddit unter dem Namen trexarmsss auftritt. Eigentlich hätte es nämlich in der geplanten Landezone inmitten der Wüste von Arizona durchaus Empfang geben sollen. So lagen Kamera und Telefon zwei Jahre unentdeckt im Sand, bis eine Wanderin beides fand. Rein zufällig sei diese eine Mitarbeiterin von AT&T gewesen und konnte die SIM-Karte über die Datenbank eines ATT-Ladens bis zu den Studenten zurückverfolgen. Einige Wochen später hatten die ihre Ausrüstung wieder in den Händen.
Das Warten hat sich gelohnt. Denn die Aufnahmen der Kamera sind atemberaubend. Ganze 87 Minuten dauerte der Aufstieg bis in 30 Kilometer Höhe. Dort platze der Ballon. Zuvor ermöglichte er jedoch Bilder, die den Verlauf des Grand Canyon, die Erdatmosphäre und die Erdkrümmung zeigen. Dazu kommt ein spektakulärer Sturzflug gen Boden, der knapp 50 Kilometer vom Startplatz entfernt endet.
Sowohl die Bilder als auch die Geschichte selbst sind einigen Mitgliedern von Reddit etwas zu fantastisch und professionell geraten. So vermuten manche eine clevere Werbeaktion von AT&T oder des Kameraherstellers GoPro. An den wunderschönen Aufnahmen selbst ändert das jedoch nichts.
