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Das Messenger-Chaos muss aufhören!

von Jordan McMahon
Facebook Messenger, WhatsApp, Snapchat, SMS – bei Messenger-Diensten verliert man schnell den Überblick. Es ist Zeit für einen klaren Schnitt und den Wechsel zu nur einem Kommunikationsweg. Wir empfehlen: Signal.

Mehr als eine Messenger-App im Blick zu haben, wird schnell zum Stress: Man schickt einem Freund eine Nachricht, um sich zu verabreden, wartet auf die Antwort und bekommt stattdessen auf Snapchat eine Reaktion – die erste Nachricht bleibt unbeantwortet. Okay, der Freund ist also über Snapchat erreichbar. Also weiter dort: Treffen für 22 Uhr vereinbaren. Kurz darauf fragt man sich: Wo noch mal genau wollten wir uns treffen? Auf Snapchat wurde die Unterhaltung längst gelöscht. Also gilt: Neue Nachricht schicken. Und warten.

Dieses Hin und Her zeigt ganz gut: Schnell verzettelt man sich mit zu vielen Messenger-Apps. Wer weiß schon genau, ob er die letzte Unterhaltung nun über Snapchat, Instagram, Twitter, WhatsApp, iMessage oder sonst irgendeinen Kommunikationskanal geführt hat. Was tun? Statt sich im Wust mehrerer Dienste zu verlieren, sollte man sich für eine Chat-App entscheiden – und dann alle Freunde mit an Bord holen.

Die Entscheidung dürfte leicht fallen: Denn einzig Signal ist wirklich zu empfehlen. Signal hat eine sehr gute Verschlüsselung, ist kostenlos, funktioniert auf allen Smartphones und die Entwickler haben sich zum Ziel gesetzt, die App schnell und simpel zu halten. Ohne Werbung, ohne Web-Tracking, ohne Sticker, ohne animierte Emojis.

Einzig Signal ist wirklich zu empfehlen

Signal unterscheidet sich von der Funktionsweise her grundsätzlich nur marginal von anderen Messenger-Apps. Deshalb kann jeder leicht damit umgehen. Was Signal so besonders macht: Nutzer können sich sicher sein, dass was sie untereinander austauschen, privat bleibt und nicht mitgelesen wird. Jede Nachricht zwischen Signal-Nutzern ist verschlüsselt. Zudem ist die von Signal verwendete Verschlüsselung unter einer Open-Source-Lizenz verfügbar, so dass jeder mit dem nötigen technischen Verständnis die App testen und nach Fehlern durchsuchen kann.

Wer besonders darauf bedacht ist, dass Nachrichten nicht in die falschen Hände gelangen, hat bei Signal die Möglichkeit, den Selbstzerstörungsmodus zu aktivieren: Unterhaltungen löschen sich dann nach einer bestimmten Zeit. Auch Sprachnachrichten sind bei Signal verschlüsselt. Niemand kann mithören. Das ist auch dann schön, wenn man von sich sagt: Ich habe nichts zu verbergen.

Zugegeben: WhatsApp ist auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselt und demnach sicher. Es hat aber einen Nachteil: WhatsApp gehört zu Facebook. Und das ist ein Unternehmen, dessen Interesse vor allem den Daten seiner Nutzer gilt, um passgenau Werbung anbieten zu können. Wer das Gefühl hat, Facebook wisse eh schon genug, tendiert eher nicht zu WhatsApp. Denn obwohl dort alle Nachrichten verschlüsselt übermittelt werden, kann Facebook letztlich einiges an Informationen aus dem bloßen Nutzerverhalten ziehen: Mit wem tauscht man sich wann und wie oft aus.

Dennoch ist WhatsApp natürlich eine der meistverbreiteten Messenger-Apps, was den Wechsel zu Signal ein bisschen mühsam macht. Schließlich gilt es dann, den gesamten WhatsApp-Freundeskreis mitzunehmen. Gelingt das nicht, sollte man sich nicht zu sehr grämen. Was Sicherheit und Verschlüsselung angeht, ist WhatsApp die zweitbeste Option nach Signal.

Apropos Facebook: Deren Messenger ist definitiv kein sicherer Ort, um Gespräche zu führen. Konversation können nur einzeln verschlüsselt werden, indem in den Einstellungen „Geheime Unterhaltung“ aktiviert wird (viel Glück dabei, sich daran zu erinnern). Außerdem kann jeder, der ein Facebook-Profil hat, einfach nach einem Namen suchen und demjenigen eine Nachricht schicken.

Auf viele der Sicherheitseinstellungen in dieser App haben Nutzer keinen Einfluss. iMessage mag wie ein gute Option erscheinen, aber es ist so sehr Teil des abgeriegelten Apple-Kosmos, dass alle Kontakte, die Android benutzen, dann davon nicht profitieren können.

Vermutlich wird Signal nicht viel Fans finden unter all jenen, die sich an moderne Funktionen gewöhnt haben. Bei Signal gibt es keine Sticker oder Animoji. Doch je wichtiger den Nutzern Datenschutzfragen werden und je mehr sie von der Vielzahl an Kommunikationskanälen genervt werden, desto eher werden sie nach einer besseren Lösung suchen.

Es ist einfach, jemanden zu Signal einzuladen: Man klickt den „Einladen“-Button innerhalb des Chat-Fensters und der andere erhält einen Link, um die App herunterzuladen. Sogar diejenigen, die sonst stur SMS schicken, können mitmachen – Signal kann als Standard-SMS-Client eingerichtet werden, womit sich der Aufwand zu wechseln in Grenzen hält. Lasst uns endlich dieses unsägliche Hin und Her zwischen verschiedenen Apps beenden.

Dieser Artikel erschien zuerst auf WIRED.com.

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