Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

US-Bundesstaat erwägt ein Gesetz gegen Blockchain-Fälschungen

von WIRED Staff
Das Parlament des US-Bundesstaates Michigan hat zwei Gesetzesvorschläge eingereicht, die jegliche Manipulation von Blockchain-Daten unter Strafe stellen. Ebenso soll definiert werden, was nun eigentlich Kryptowährungen sind.

Unter dem etwas umständlich formulierten Passus „Fälschung; Verbrechen, die mit Fälschung zu tun haben, und Nachahmung; umfasst auch das Verändern eines Datensatzes mithilfe der verteilten Ledger-Technologie“ könnte nun auch die Blockchain zum festen Bestandteil des US-Rechtes werden. Der sogenannte Gesetzentwurf 6257 besagt, dass jeder Bürger, der mit der Intention „eine andere Person zu täuschen oder zu schädigen [...] fälschlicherweise einen öffentlichen Eintrag macht beziehungsweise einen solchen Eintrag fälscht, ändert oder nachmacht“, mit einer Strafverfolgung rechnen muss. Sollte in einem solchen Fall die Höchststrafe verhängt werden, müsste der Schuldige mit bis zu 14 Jahren Haft rechnen.

Dabei ist es eigentlich gerade ihre theoretische Fälschungssicherheit, die die Blockchain-Technologie so besonders und attraktiv macht. Denn statt von nur einer zentralen Stelle werden beispielsweise die Bitcoin- und Ethereum-Blockchain von unzähligen Teilnehmern gepflegt. Datensätze werden von Rechnern verifiziert und als Blöcke aneinandergesetzt. Wobei jeder neue Block einen Zahlenwert enthält, der aus den Inhalten des vorhergehenden Blocks berechnet wurde. Wird ein Block verändert, ändert sich sein ursprünglicher Wert und er wird folglich vom nachfolgenden Block delegitimiert. Dazu sind alle Systemteilnehmer im Besitz einer Kopie dieses digitalen Hauptbuches. Manipuliert jemand eine Blockchain, wird diese quasi von allen anderen „überstimmt“ und die falsche Signatur ungültig. Dennoch: Ganz unmöglich ist eine Fälschung nicht.

Der zweite Entwurf, der in Michigan eingebracht wurde, trägt die Nummer 6258 und soll das bisherige Strafrecht um eine Definition von Kryptowährungen und Distributed-Ledger-Technologien erweitern. Denn mittlerweile gibt es zahlreiche Kriminalfälle in denen beide eine wichtige oder sogar zentrale Rolle spielen. Die Entwürfe liegen zur Stunde dem Komitee für Recht und Gesetz vor. Sollten sie verabschiedet werden, träten sie 90 Tage später in Kraft.

Auf der Blockchain-Technologie ruhen große Hoffnungen — auch oder sogar vor allem im Hinblick auf die Datensicherheit und Informationsintegrität. Daher experimentieren erste Banken mit der Blockchain, Institutionen erwägen, Wahlen über die Blockchain abzuwickeln und manch Möchtegern-Staat will seine Regierung gar gänzlich in dem digitalen Datenstrang stattfinden lassen.


GQ Empfiehlt
Bitcoin-Fans warten auf Lightning

Bitcoin-Fans warten auf Lightning

von Cindy Michel