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Uber will fliegende Taxis bis 2021

von GQ
Bald soll eine der ganz großen Mobilitäts-Visionen Wirklichkeit werden: In weniger als einem Jahrzehnt will Uber ein Beförderungsnetz aus fliegende Autos aufbauen. Ein Flug damit soll letztlich günstiger sein als eine Taxifahrt.

Auf ganzen 99 Seiten hat Uber seine Pläne für einen Service namens Elevate angekündigt. Das Whitepaper beschreibt die Zukunft der Luftfahrt in den Städten der USA, aber auch, wie die Personenbeförderung in wenigen Jahren weltweit aussehen könnte. Laut Uber wird man dann vor allem auf fliegende Autos setzen. Dabei soll es sich um Vertical-Take-Off-and-Landing-Flieger (VTOL) handeln, also Hubschrauber-artige Senkrechtstarter, die keine Landebahn brauchen, sondern von bereits bestehenden Helikopterlandeplätzen oder auch Parkdecks abheben können. Diese seien eine rein elektrische, „schnelle, zuverlässige Transportmöglichkeit“, verspricht Uber, und könnten neben dem Piloten mehrere Passagiere aufnehmen.

Schon 2021, so die Einschätzung, würden die ersten dieser Flieger mit einer Reichweite von bis zu 160 Kilometern abheben. Uber will sie aber nicht selbst produzieren, sondern als eine Art Inkubator fungieren. Das Milliarden-Startup möchte private Hersteller wie Zee, Joby Aviation oder auch Ehang mit Investoren, Experten und Behörden zusammenbringen, um technische und rechtliche Probleme aus dem Weg zu schaffen. Ist das gelungen, plant Uber schlicht zu tun, was es schon jetzt mit Autos tut: den Besitzern der Fortbewegungsmittel eine einfach zu nutzende Plattform bereitstellen, auf der sie auf eine breite Kundenbasis und profitable Routen treffen. Ebenso kann sich Uber aber auch vorstellen, selbst eine Flotte aufzubauen, Piloten anzuheuern oder Kooperationen mit VTOL-Herstellern einzugehen.

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Laut Schätzungen der Uber-Experten wird bereits 2026 ein dichtes Netz aus Flugtaxi-Routen die großen US-Städte verbinden. An den benötigten Flugkontrollsystemen wird bereits gearbeitet. Von San Francisco bis ins Silicon Valley würde ein Flug mit Uber Elevate bei 240 km/h nur 15 Minuten dauern. Der Preis? „Wir glauben, dass VTOLs langfristig eine erschwingliche Form des täglichen Transports für die Massen darstellen werden“, sagt Jeff Holden, Chief Product Officer von Uber. „Sie wären sogar weniger teuer als ein eigenes Auto.“ Tatsächlich solle das Ticket für einen 15-Minuten-Trip anfänglich rund 130 Dollar kosten, der Preis aber binnen weniger Jahre auf 20 Dollar sinken – und damit letztlich sogar günstiger ausfallen als eine Taxifahrt, die über eine Stunde dauern würde.

Auch für die Städte und Gemeinden würde der Luftverkehr „signifikante Kostenvorteile“ mit sich bringen, weil für die Senkrechtstarter keine neuen Brücken, Straßen oder Tunnel gebaut werden müssten. Als Landepunkte taugen notfalls auch Wiesen oder Parkplätze. Ebenso wären die VTOLs deutlich umweltfreundlicher und leiser als die Autokolonnen, die sich über den Asphalt schieben. Auch außerhalb der USA soll Uber Elevate daher Fuß fassen. Vor allem in dicht besiedelten aber schlecht mit Infrastruktur ausgestatteten Regionen in Südamerika und Asien beispielsweise. „Was, wenn du vier Stunden von deinem Trip zwischen São Paulos Stadtzentrum und den Vororten von Campinas sparen könntest“, gibt Jeff Holden zu bedenken. „Oder stell dir vor, du drückst deine 90-Minuten-Stop-and-Go-Pendelei von Gurgaon zu deinem Büro in Neu Delhi auf sechs Minuten.“

Jeden Tag würden laut Uber etliche Stunden an wertvoller Lebens- und Arbeitszeit bei Staus oder Wartezeiten auf den Straßen verplempert. Ein Flug auf Abruf mit einem Senkrechtstarter sei daher genau die Beförderungsmethode, die eine moderne Gesellschaft brauche. Die elektrischen Flieger wären leise, schnell, sauber, effizient und auch sicher. Aber vor allem wären sie und ein entsprechendes Beförderungsnetz durchaus schon umsetzbar. „Die Vision ist natürlich ambitioniert“, so Jeff Holden. „Aber wir glauben, dass wir sie im kommenden Jahrzehnt verwirklichen können.“

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